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Interview mit CEO Susanne Liechtenecker

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Interview Susanne Liechtenecker

Du hast vor zehn Jahren mit deinem  Mann die Digital-Agentur Liechtenecker gegründet. Seitdem hat sich in der Digitalisierung viel getan. Konnte man damals schon erahnen, wie wichtig diese Thema für große Konzerne werden wird und was hat sich seither verändert?
Damals so wie auch heute ist es interessant zu beobachten, wie Digitalisierung im Allgemeinen und die damit veränderten Nutzungsverhalten einerseits bereits Realität sind und andererseits auf Konzernseite teilweise noch immer großes Kopfkratzen herrscht, wie man bestmöglich damit umgeht.

Darum haben wir gesehen, dass es zielführender ist Unternehmen zukunftsfit zu machen, um egal mit welcher Technologie, eine Vision zu haben, wie man damit als Firma umgeht. Wir machen gemeinsam Zukunft fühlbar, bringen das neuen Normale der Zukunft ins Heute, für bessere Entscheidungen für morgen. Das tun wir unter anderem mit „Spekulativen Design“-Workshops und -Projekten oder Erarbeitung von digitalen Prototypen. Erfahrungsgemäß resultieren daraus bessere Produkte und Services, die wir als Spezialisten für User Experience, Service Design und Customer Experience entwickeln.

Ihr seid auch ein Innovation Lab für Unternehmen. Wie kam es zu dieser Idee?
2016 wurde die Agentur um ein Lab & Studio für digitale Innovationen erweitert – hin zu mehr Experimenten und Design von Zukunftsszenarien, denen sich Unternehmen anschließen können, um digitale Versuche durchzuführen und Erkenntnisse zu gewinnen. Dabei geht es darum, sich nicht nur mit den neuesten Applikationen, sondern sich vorrangig mit den Implikationen der digitalen Transformationen als Gesamtprozess zu befassen.

Aus Erfahrung wissen wir, dass notwendige Innovationen in Unternehmen von innen heraus oft nicht möglich sind. Extern angesiedelte Innovationsarbeit schafft hier einen deutlichen Mehrwert, denn bei uns steht die notwendige Infrastruktur zur Verfügung, um digitale Innovationen gemeinsam mit den Kunden in einem strategischen und partnerschaftlichen Prozess zu entwickeln und damit die Basis für die Implementierung zu schaffen. Liechtenecker Lab & Studio ist somit die praktische Alternative und oft auch die Ergänzung zu unternehmensinternen Innovations-Labs. Zusätzlich punkten wir mit den interdisziplinären Backgrounds unseres Teams.

Welche Herausforderungen und Chancen siehst du für Unternehmen vor dem Hintergrund der Digitalisierung?
Aus der Zusammenarbeit mit Unternehmen wissen wir, dass die größte Herausforderung oft darin liegt, eine gemeinsame Zukunftsvision für das Unternehmen im Rahmen der Digitalisierung von und für alle Player zu finden. Oft schwirren so viele unterschiedliche Vorstellungen im Raum herum, dass die Unsicherheit massiv erhöht wird oder es gibt eine klare Vision von oben, dem Rest der Belegschaft fehlt aber die Möglichkeit, diese im Lauf des Tagesgeschäfts nachzuvollziehen. Genau hier setzen wir mit spekulativem Design an, um eine kritische Auseinandersetzung zu ermöglichen, mit dem Ziel: mehr Klarheit für alle.

Als Chance sehe ich, dass durch die Digitalisierung viele Prozesse neu hinterfragt werden, die über die Jahre als notwendiges Übel und mit einer „Ist halt so“-Haltung akzeptiert wurden. Technologien wie Blockchain, künstliche Intelligenz oder virtuelle Realitäten in all ihren Abstufungen von VR bis AR bieten völlig neue Zugänge. Es braucht nur Mut, altes über den Haufen zu werfen, Neues zu versuchen und auch mal Fehler zu machen.

Wer dann bei diesen Technologien nicht Halt macht, sondern sich auch noch etwas weiter ins Zukunftsfeld wagt, nicht nur als Einmalaktion sondern als kontinuierliche Übung, kann die Ungewissheiten besser managen und der Zukunft aktiv begegnen.

Auf welches eurer digitalen Projekte bist du besonders stolz?
Ich bin auf alle unsere Projekte stolz, da ich weiß, wie sehr wir in alle unser Herzblut stecken, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Ich bin auch sehr dankbar, dass wir Kunden haben, die sowohl unsere konstruktive Lösungsorientierung und Empathie für ihre Unternehmenswerte sehr schätzen, als auch unser hohes Pflichtgefühl für den Mehrwert und die User Experience für die Menschen, für die das jeweilige Projekt gemacht wird.

Exemplarisch kann ich die Projekte „Smart“ und „Easy“ für Wiener Städtische sowie „Klara“ für die Donau Versicherung nennen, da wir hier gemeinsam mit dem Kunden ein Tool geschaffen haben, das die Art und Weise wie der Beratungsprozess bei Versicherungen durch die Digitalisierung verbessert wird ganz neu aufstellt, was sich auch in erfolgreichen Abschlusszahlen widerspiegelt.

Wie habt ihr es geschafft, namhafte Kunden wie Raiffeisen, Josko oder Wiener Städtische zu gewinnen?
Wir sind ein Team, das liebt was es tut. Jeden Tag. Der Rest ist eine Folge daraus. Ich kann als Geschäftsführerin noch so viel Zeit ins Netzwerken investieren oder Geld für Marketing ausgeben, wenn mein Produkt nicht passt, ist es verschwendete Liebesmüh. Unser Produkt sind die Leistungen jedes Einzelnen und diese Leistung kann nur gut sein, wenn die Menschen glücklich sind in und durch ihre Arbeit. Darum sehen wir uns jedes Jahr gemeinsam an, was wir fachlich machen möchten, was uns im Feld der Digitalisierung reizt und Spaß bereitet. Dann beschäftigen wir uns intensiv damit, machen Eigenprojekte und lassen Kunden teilhaben an unserer Expertise und an unserem Entdeckerdrang.

Was sind die Pläne für das kommende Jahr?
Wir werden unseren Weg, den wir schon vor gut zwei Jahren eingeschlagen haben kontinuierlich weitergehen und unserer Mission folgen, Unternehmen dabei zu helfen, sich mit ihrer Zukunft in einer digitalisierten Welt aus unterschiedlichen Perspektiven auseinanderzusetzen und das Ungewisse fühlbar machen. Neben unserer Arbeit in der Entwicklung von digitalen Services, wollen wir deshalb unser Workshop Angebot im Bereich des Spekulativen Designs weiter ausbauen, aber auch unsere Trial and Error Sessions weiter öffnen, bei denen man gemeinsam neue Dinge in kurzer Zeit ausprobieren kann und voneinander lernt.

Außerdem steht ein sehr spannendes Eigenprojekt an, dass die oben genannten Tätigkeiten noch weiter unterstützen wird, auf das ich noch nicht im Detail eingehen kann.

 

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Susanne

Meine Rolle bei Liechtenecker: Ideen-Generator, ist auf diversen Konferenz-Bühnen anzutreffen, bereichert unser Lab mit psychologischem Know-how Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: psychologische Forscherin im Bereich Bildung und Kinderentwicklung Mein Herz schlägt für: Meine Familie, Yoga, mit meinem Baby durchs Badezimmer tanzen
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