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Design Thinking mit Ingrid Gerstbach

12. Oktober 2017, von Marion

Vor Kurzem durften wir an einem sehr interessanten Vortrag im Blaha Innovationszentrum teilnehmen. Das Thema des Abends war Design Thinking und wurde durch die Design Thinking Expertin, Autorin und Wirtschaftspsychologin Ingrid Gerstbach präsentiert. Für uns ist Design Thinking ein Problemlösungstool, das wir schon seit Längerem in unseren Prozessen nutzen und doch ist es immer wieder spannend über andere Use Cases aus der Praxis und die überraschenden Ergebnisse zu hören.

Das Briefing ist nicht immer richtig

Besonders interessant an den Praxisberichten war die Erkenntnis, dass sich die eigenen Geschichten auch bei anderen wiederfinden. Der erste Schritt im Design Thinking ist es, sich in die Nutzer bzw. die Betroffenen einzufühlen, um herauszufinden, was das eigentliche Problem ist. Ingrid Gerstbach betonte in ihrem Vortrag unaufhörlich, wie wichtig diese Phase ist und dass man sich hierfür unbedingt Zeit nehmen muss. Wir erleben oft, dass Unternehmen mit einer Anforderung zu uns kommen und sich im Zuge des Projektes herausstellt, dass „der Hund ganz wo anders begraben liegt“. „Der Hund“ kann beispielsweise die fehlende interne Kommunikation sein oder alteingesessene Prozesse, die die Innovationskraft des Unternehmens lähmen. Was auch immer es ist, es wäre in vielen Fällen entdeckt worden, wenn man sich vorab die Zeit genommen hätte, sich das Problem genauer anzusehen und zu verstehen wo es liegt. Das ist natürlich nicht immer so einfach getan wie gesagt. Darum empfehlen wir Kunden am Beginn einer Zusammenarbeit häufig, die Zeit in einen Design Thinking Workshop zu investieren, um ihr Problem und ihre geplante Lösung noch einmal genauer zu überprüfen.

Ergebnisoffenheit ist schwierig

Ergebnisoffenheit ist ein wichtiges Prinzip im Design Thinking und auch eine Herausforderung an die Frau Gerstbach schon einige Male gestoßen ist. Damit ist natürlich nicht gemeint, dass es kein Ergebnis gibt, sondern dass das Ergebnis vielleicht nicht den vorhandenen Vorstellungen entspricht. Wenn ein Kunde zu uns mit dem Wunsch nach einer digitalen Lösung kommt und man im Prozess herausfindet, dass sich das Problem viel besser auf nicht-digitalem Wege lösen lässt, dann ist das eine wichtige Erkenntnis, die dem Kunden Geld und Frustration spart. Doch dies erfordert beiderseitige Ergebnisoffenheit. Oftmals möchten Unternehmen aber eine innovative Lösung, die in ihren Augen nur eine App oder ein digitales Tool sein kann. Innovative Lösungen bedeuten aber nichts anderes als ein Problem auf eine neuartige Weise zu lösen und das ist auf verschiedenste Arten möglich. Natürlich sind wir froh, wenn wir Kunden mit unseren digitalen Lösungen unterstützen oder für ihre Mitarbeiter oder Kunden ein digitales Erlebnis erschaffen können, aber es wird nur dann erfolgreich sein, wenn es auch wirklich dem Bedürfnis der Zielgruppe entspricht.

 

In den nächsten Jahrzehnten wird die Innovationskraft für Unternehmen überlebenswichtig sein.

Der Mut zu scheitern ist die Voraussetzung für Innovation

In den letzten zwei Schritten eines Design Thinking Prozesses geht es darum Ideen zu generieren und aus diesen Prototypen zu entwickeln, die dann beim Kunden getestet werden. Und jetzt kommt die Horror-Vorstellung eines jeden Unternehmens: Sie gehen mit ihrem Prototypen zum Kunden und er findet ihre Idee scheiße. Und was dann? Dann hat man sich jede Menge Zeit und Geld gespart, weil man schon, bevor man Zeit und Geld in diese Idee investiert hat, herausfinden konnte, dass sie scheitern wird. Und DAS ist ein Ergebnis! Wenn man es genau betrachtet, sogar ein ziemlich gutes. Denn Innovation benötigt Scheitern. Laut Frau Gerstbach sind alle großen Innovatoren in der Geschichte gescheitert bevor sie Erfolg hatten. Das ist natürlich nur ein kleiner Motivator in einer Welt, in der Scheitern verpönt ist. Trotzdem wird jeder, der etwas grundlegend verändern will, an diesen Punkt kommen. In den nächsten Jahrzehnten wird die Innovationskraft für Unternehmen überlebenswichtig sein. Dann kommt es darauf an, ob man ihn hat – den MUT zu scheitern.

Unternehmen müssen ihren Mitarbeitern zuhören und Platz für Ideen und neue Methoden schaffen, die nicht von der Unternehmensführung kommen.

Ein Wandel findet statt

Besonders schön war für uns zu sehen, dass ein Wandel stattfindet. In Unternehmen kommt es auch in Österreich langsam aber doch zu einem Umdenken in Richtung mehr Offenheit gegenüber neuen Methoden. Und jenen, die die oben genannten Themen trommeln, wird zum Glück immer aufmerksamer zugehört. Das Unternehmen Blaha Büromöbel hat mit dem Blaha Innovationszentrum einen Ort für Inspiration und innovative Themen geschaffen und bringt Menschen zusammen, die sich genau dafür begeistern. Unternehmen müssen ihren Mitarbeitern zuhören und Platz für Ideen und neue Methoden schaffen, die nicht von der Unternehmensführung kommen. Genau das hat uns der Besuch bei Blaha mal wieder deutlich vor Augen geführt und wir sagen DANKE für einen gelungenen Abend.

 

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Marion

Meine Rolle bei Liechtenecker: Powerfrau im Bereich Content UX & Innovationsmanagement, Schöpferin von Präsentationen und Workshop Designs Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: Chefin von irgendwas/irgendwem Mein Herz schlägt für: Gute Geschichten, Fashion, gesundes Essen, Reisen, verrückte Menschen, neue Erfahrungen
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