Vor kurzem habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, ob und in welchen Bereichen ein Blogger Kodex Sinn machen würde. Kurz vor Weihnachten hab ich mir gedacht, ich schreibe meinen ganz persönlichen Wunschzettel ans Bloggerkodex-Christkind.
Nummer 1: Impressum
Man sollte meinen die Impressumspflicht sei schon bei jedem angekommen, aber leider muss ich euch enttäuschen. Immer wieder stoße ich auf Blogs, die kein Impressum führen. Nicht nur für Firmen, die feststellen wollen in welchem Land der Blogger wohnt, ist das ärgerlich. Auch für all jene, die schon mal Probleme mit geklauten Bildern hatten oder einfach ein nettes E-Mail an den Blogger schreiben wollten.
Nummer 2: Bezahlte Artikel
Was in Zeitschriften mittlerweile (zum Glück) Pflichtübung ist, verstehen vielen Blogs als Kür: die Kennzeichnung von bezahlten Artikeln. Fragt man Leser, hört man in diesem Zusammenhang auch schon mal das Wort „respektlos“.
Für Unternehmer scheint es im ersten Moment vorteilhaft zu sein, weil der Blogger angeblich seine eigene, unbeeinflusste Meinung schreibt. Bekommen die Leser aber Wind davon, ist es mit der Glaubwürdigkeit des Blogs bzw. Bloggers schnell vorbei. Und somit ist auch das eingesetzte Kapital dahin…
Nummer 3: Rechte wahren & Linkpolitik
Genauso wie beim vorherigen Punkt spielt auch hier Respekt mit. Ich denke vor allem an die Wahrung von Urheber- und Persönlichkeitsrechten. Vielleicht sollte man sogar noch einen Schritt weiter gehen und nicht nur die Quelle und das Copyright von Bildern angeben, sondern auch zu Blogbeiträgen verlinken, bei denen man Ideen für seinen Artikel aufgeschnappt oder sich Inspirationen geholt hat. Schließlich war das nie einfacher als im Zeitalter des World Wide Web…
Nummer 4: Authentizität
Der Punkt, der wahrscheinlich am schwierigsten zu definieren, aber in meinen Augen sehr wichtig ist. Jeder Blogger sollte über das schreiben, was er mag und wie er mag. Niemand sollte sich verbiegen, entweder um seinen Lesern zu gefallen oder Kooperationen mit Unternehmen zu „ergattern“. Das führt im Fall der Leser nicht nur zur eigenen Frustration, sondern im Fall der Unternehmen auch schnell zu Unzufriedenheiten. Ein Gutes Beispiel ist die Entscheidung der Organisatoren der New York Fashion Week zukünftig keine Modeblogger mehr einzuladen.
Nummer 5: Bewusstseinsbildung
Zum Schluss noch ein Punkt, um die Wichtigkeit eines Blogger-Kodex zu unterstreichen:
Jeder Reiseblogger steht auch ein Stückchen für die anderen, jede gute und schlechte Erfahrung mit ihm wird in der öffentlichen Wahrnehmung auf uns alle übertragen.
– aus dem Reiseblogger Kodex
Im Gegensatz zu Journalisten oder Buchautoren haben Blogger noch kein fixes Image in der Gesellschaft. Die, die sie lesen/schreiben lieben und leben sie – die, die sie nicht lesen stempeln sie als langweilige Tagebücher oder den Versuch billig Geld zu machen ab. Gerade deshalb finde ich diesen letzen Punkt so wichtig: manchmal entscheidet ein Blogger über die Wahrnehmung in der gesamten Gesellschaft – und die sollte im besten Fall positiv sein!
Fazit
Natürlich ist es schwer die Inhalte für einen Blogger-Kodex zu bestimmen, wenn die Themen und die Absichten hinter den verschiedenen Blogs so vielfältig sind. Bis es zu einem Konsens kommt, sind Blogs womöglich sogar wieder „out“. Trotzdem könnte es ein Anfang sein, wenn jeder Blogger für sich selbst definiert, wie er mit diesen Themen umgehen möchte – und das im besten Fall gleich direkt am Blog für Leser und mögliche Kooperationspartner öffentlich macht!
Welche Punkte sollten eurer Meinung nach in einem Blogger-Kodex nicht fehlen?
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