Modelcontests haben mit Heidi Klum in jeden Haushalt Einzug gehalten. Auch die Versandkette Otto ist auf diesen Zug aufgesprungen und suchte bis vor Kurzem auf Facebook nach dem „Gesicht“ für die eigene Fanpage. Dabei hat sie wohl nicht mit den ihren Usern gerechnet, die statt den vielen hübschen Jungs und Mädels, die sich um die zwei Wochen als Otto-Profilbild beworben haben, „Brigitte“ aus Koblenz zum Sieger gewählt haben.
Sieger Faschingsscherz
Ja, richtig gelesen, zum SiegER, denn das Voting gewann klar ein junger Mann mit blonder Perücke, grellroter Lippenstift und roter Federboa – offensichtlich ein Scherz und laut dem Branchenmagazin horizont.net ein 22-jähriger Student, der sich einen Spaß erlaubt hatte.
Mit Humor hat das auch Otto genommen:
„Der erste Platz geht „Brigitte“! Wir laden dich zu einem Fotoshooting nach Hamburg ein und du bekommt einen 400€ OTTO-Einkaufsgutschein. Herzlichen Glückwunsch! @Brigitte: Aus der Nummer kommst du nicht mehr raus. Einladung folgt.“
Positives Userbild und Berichterstattung
Wir finden, Otto legt damit ein exzellentes Beispiel vor, wie man als Unternehmen mit den vielfach gefürchteten Userentscheidungen umgehen kann. Weil das Versandhaus diesen Spaßeintrag nicht gelöscht oder anderweitig eliminiert hat, sondern als gleichwertigen Post behandelt hat, kann es nur gewinnen: Zum einen in der Gunst der User, deren Wunsch es eindeutig war, diesen jungen Mann im knappen Outfit im Fotostudio schwitzen zu sehen, zum anderen in den Medien, denn positive Berichterstattung ist Otto damit gesichert.
Natürlich könnte man hier einwenden, dass dieser Vorfall durchwegs harmlos ist, denn es handelt sich ja nur um zwei Wochen, in der „Brigitte“ als Profilbild fungiert, zudem findet man zu Fasching nicht wenige heimische Männer in ähnlichem Aufzug. Aber Unternehmen sind schon wegen wesentlich kleineren Abweichungen von ihren Marketingplänen in helle Aufregung versetzt worden. Von uns gibt es daher ein klares „Like“! Was sagt ihr dazu?
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