Heute ging es frisch und munter auf der „Future of Webdesign – FOWD“ weiter, mitten in New York City.
Gleich zu Beginn gab es einen interessanten Vortrag von Cameron Moll zu Produktivität. Die zwei wichtigsten Dinge, die wir hier mitnehmen:„Don’t repeat mistake but be always sure to make some.“ Oh ja, das können wir unterschreiben. Außerdem empfiehlt er dringend folgenden Artikel zu lesen: http://is.gd/gritty
Danach ging es weiter mit HTML5 und seine Zukunft. Tim Wright, der Redner, stellte gleich klar, dass nicht die neuen Elemente wie <header> oder <footer> das tollste an HTML5 sind. Das was die Zukunft des Webs erheblich bereichern wird sind JavaScript WebWorkers, WebGL und die Device API.
WebWorkers ermöglichen es mehr als eine Javascript Aktion auszuführen – für die Programmierer unter euch: Threading.
WebGL dürfte mittlerweile schon ein Begriff sein, wird aber noch nicht sehr häufig eingesetzt. Hier eine sehr gute Demo was WebGL kann: http://helloracer.com/
Das spannendste ist für uns die Device API. Diese wird es ermöglichen auf verschiedene Komponenten eines Gerätes zuzugreifen, wie beispielsweise Kamera, Vibration oder auch die Kontakte App. Wir glauben, dass mit dieser API vermehrt auf Web Applikationen gesetzt werden wird, anstatt nativer Apps. http://www.w3.org/2009/dap/. Auch hier auf der FOWD sind die meisten der Meinung, dass native Apps sehr zurückgehen (zum Leid vom AppStore), denn mit Device API und responsive Webdesign (Media-Queries) lassen sich Applikationen sehr gut ersetzen. Bedeutet, man geht zum einen auf die Bildschirmauflösung und benutzt zusätzlich die speziellen Funktionen des Devices, wie zum Beispiel GPS für eine Map im Webdesign.
Nach unglaublich guten Kaffee (überhaupt war der Kaffee immer überraschend gut;) und einer warmen Pretzel (jawohl, schreibt man so) ging es dann weiter mit einer Session über Responsive WordPress Themes mit Jesse Friedman. Beim Theming ist zu bedenken, dass wir nicht wissen können, was der Administrator mit der Seite alles anstellen wird. Angenommen er fügt 10 Menüpunkte ein, obwohl das Layout nur für 5 optimiert wurde. Nun könnte das Problem auftauchen, dass unser Theme auseinander bricht und Elemente verrutschen. Außerdem kann der Administrator nach belieben Plugins installieren, die sich ohne Anpassungen natürlich nicht in unser Responsive Theme einfügen. Leider sind das Probleme, gegen die eigentlich nichts unternommen werden kann. Das kennen wir auch vom Knackpunkt Accessibility. Hier heißt es die Autoren richtig schulen und Handbücher schreiben.
Dave Shea (wir verbeugen uns) erzählt uns über die heißen Topics bei CSS3. Er selber hat überhaupt keinen Überblick mehr was derzeit abgeht und es wird bereits an einem Draft von CSS4 und CSS5 gearbeitet (WTF?) Dennoch gibt es in Bälde tolle Möglichkeiten für bessere Typografiedarstellungen und Texteffekte. Typografie spielt eine unglaublich große Rolle hier. Ganz besonders aufregend ist, dass in bereits 2 Jahren der Browser Chrome, Firefox überholen wird. Floats wird es bald nicht mehr geben, dafür gibt es bessere Möglichkeiten mit Columns um Texte automatisch fließen zu lassen. Hier gibt es einen Überblick was derzeit an CSS3 genutzt werden kann: http://Caniuse.com/
Ein sehr unterhaltsamer Vortrag – wir können hier sehr viel von der amerikanischen Vortragsweise lernen – war der von Steve Fisher zu der Zukunft von Mobile UX. Hier hören wir noch mal einige Dinge, die wir schon am ersten Tag zum Thema gehört haben. Die beiden schönsten Aussagen:
– Das COPE Prinzip: Create once, publish everywhere
– Stories are data with soul. :))
Sehr zu empfehlen ist auch Fishers Delicious-Sammlung: http://delicious.com/hellofisher
Eine der besten, witzigsten und spannendsten Sessions war heute „Responsive Web Design and Embracing the Unknown“ mit Aaron Weyenberg. Aaron erzählte uns von den „guten alten Zeiten“, als es noch nicht soviele verschiedene Bildschirmauflösungen gab und das Leben viel einfacher war. Leider ist das heute nicht mehr so, aber mithilfe der CSS3 Media Queries auch kein unüberwindbares Hindernis mehr.
Wenn schon Responsive dann für alle Auflösungen, denn wäre Responsive Web Design Politik, dann wäre es links und würde nicht sagen „nein, du bist der einzige mit dieser Auflösung und deswegen unterstützen wir dich nicht“.
Leider gibt es Elemente die nicht wirklich Responsive gemacht werden können, oder die Löungen dazu bei weitem noch nicht perfekt sind. Zu diesen Elementen zählen Bilder, Werbungen und so manche Tabellen.
Eine Session mit sehr vielen wahren Aussagen, war die von Dan Rose zu Design Etiquette. Sein Photoshop Design Etiquette Manifesto for Webdesigners sollte Pflichtlektüre für jeden Designer sein. Hier werden wir uns sicherlich einiges abschauen für unsere Strukturen.
Außerdem hat er auf eine, auch in Österreich nicht unbekannte, Unart aufmerksam gemacht, die auch wir nur unterschreiben können. Bei Neuaufträgen, wird oftmals das Design der alten Agentur schlecht gemacht. Ob berechtigt oder nicht, aber das einzige was wir damit erreichen ist Unsicherheit und wenig Vertrauen des Kunden in die gesamte Branche. Manchmal weiß man ja auch schließlich nicht den Kontext wie es zu dem Webdesign kam. Oft will der Kunde einfach so viele Anpassungen, sodass das Design am Ende zu dem geführt hat, wie es jetzt aussieht. Dazu passend ein Zitat von Golfprofi Arnold Palmer: „There’s no reason you can’t be good and be nice, too.“ Also: Lasst uns nett sein, zum Wohle von uns allen.
Sehr inspirierend war der Auftritt von Joshua Davis. Der Mann ist eine Naturgewalt auf der Bühne und in seinen Designs. Er war auch an dem Projekt Watson beteiligt – dem Computer, der bei Jeopardy antrat und dem Joshua das „Gesicht“ verlieh. Wir erfuhren hier viel über den Prozess einen Computer human erscheinen zu lassen. Wenn Watson zum Beispiel sehr überzeugt war von seiner Antwort, dann war er grün. Wenn seine Antwort falsch war, dann kreisten seine „Gedanken“ kanns am Boden seines Avatars und so weiter.
Fazit
Unser Fazit der beiden Tage? Sehr viele Eindrücke, äußerst inspirierende Vorträge, Responsive Webdesign is the hottest shit (eh klar) und in New York kann man sehr viel und gut essen. 😉
Am Ende sei noch die Movember-Aktion erwähnt, die oftmals von Vortragenden und Publikum erwähnt wurde. Wer sich für den guten Zweck einen feschen Bart wachsen lassen möchte, sollte sich das mal ansehen.
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