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Twitter müde

Ein Gastbeitrag von Susanne Holzer.

Jetzt es ist es soweit. Ich bin Twitter müde. Zu viele Spammer, zu wenig spannender Inhalt und wer kann schon mehreren hundert bis tausend Accounts folgen. Der Twitter-Hype geht zurück. Gut so. Es scheint Normalität und natürliche Regulierung einzutreten. Die Marketiers, die Twitter als das Must-have der neuen Kommunikation verkaufen, werden sich bald etwas neues einfallen lassen müssen. Woran das liegt und warum Twitter trotzdem sinnvoll für Unternehmenskommunikation ist und auch für mich persönlich, möchte ich hier kurz aus meiner bescheidenen Sicht erläutern.

Overhyped

War Twitter vor nicht allzu langer Zeit eine relativ unbekannte Microblogging-Plattform, so wurde in den letzten Monaten zunehmend von den Medien ein Hype rund um Twitter ausgelöst, der dazu führte, dass auch Marketingmenschen den Braten der tollen direkten Kommunikation zu riechen begonnen haben. Macht ja nix. Unternehmen sollen ja auch twittern. Aber bitte richtig. In kürzester Zeit folgten mir auf Twitter verstärkt Firmen. Stört mich auch nicht. Aber wenn ich mir ansehe, was die da twittern, frage ich mich, wie die darauf kommen, dass ich ihnen folgen möchte.

Auf der Seite der persönlichen Accounts verschwindet immer mehr das Persönliche. Genau das, was mich bei den meisten Usern interessiert. Nicht nur, die tollen Links und Aussagen, die gepostet werden machen es wert gefolgt zu werden. Ohne persönlichen Input ist das nicht besser als ein Unternehmensaccount – der meiner Meinung nach im übrigen gar nicht persönlich sein muss, solang er mit Usern in Dialog steht und relevanten Inhalt für das Medium zu bieten hat. Kalt und oberflächlich sind die Personen geworden. Alle haben Angst um ihre online Reputation, die man bestmöglich managen soll. Gabs doch da sogar Kündigungen angeblich wegen Facebook Statusmeldungen und dergleichen. Dabei braucht man doch nur seinen gesunden Menschenverstand einzusetzen. Was würde ich auch auf der Straße von mir preisgeben? Dass das bei manchen mehr und bei anderen weniger ist, ist schon klar. Ich denke jedoch nicht, dass mir der folgenden Tweet je zum Verhängnis wird. Zu beachten: Es ist persönlich, aber es steht nicht dabei, ob mir eine bestimmter Kunde oder eine bestimmter Person oder was auch immer, mir zum Zeitpunkt des Tweets auf die Nerven gefallen sind. Das ist wieder etwas, dass ich nicht auf der Straße öffentlich rausposaune. Ein persönlicher Einblick ist es dennoch.

Twitter macht muede

Lassen wir’s doch alle bleiben!

Jetzt könnte man sagen, dass man Twitter dann einfach bleiben lassen sollte – Unternehmen wie Privatpersonen. Aber nein, wär ja schade drum. Nach dem Hype muss sich nur ein Normalitätslevel einpendeln. So wie beim Emailmarketing: Die Übermacht der Spammails hat nicht dazu geführt, dass keine Newsletter mehr abonniert werden. Die Newsletter-Verfasser mussten nur darauf achten, ihre Mails sinnvoll zu gestalten und nicht als Spam. So ist es auch mit Twitter. Und wenn User sich daran gewöhnt haben, dass Online und Real Life immer mehr verschmelzen, werden sie auch nicht mehr so viel Angst haben auch im Web Persönlichkeit zu zeigen.

Für die Unternehmen sehe ich die sinnvolle Twitternutzung folgendermaßen:

Twitter ist nur ein Kanal von vielen. Um es zu nutzen, muss es eine Gesamtstrategie für die Unternehmenskommunikation geben in der Twitter eingebettet ist. Jedoch dürfen nicht über alle Kanäle die selben Inhalte transportiert werden. Die Inhalte müssen an das Medium angepasst werden. Hofer sollte zum Beispiel nicht bloß seine üblichen Montagsangebote twittern. Die bekomm ich ja ohnehin ins Postfach per Post oder Email. Hofer könnte spezielle Montagsangebote für Twitteruser anbieten. Dass damit logistische Umstellungen im Unternehmen von Nöten sind, stimmt zwar. Aber wenn ich nichts besonderes zu bieten habe, brauche ich den Kanal nicht nutzen. Twitter, Facebook und Co sind nicht geeignet für die klassischen Werbebotschaften. Will oder kann man nichts anderes bieten, sollte man ein Engagement als Unternehmen in diesen Medien gleich bleiben lassen.

Twitter macht muede

Follower sollten durch qualitative Tweets generiert werden und nicht durch wildes Folgen per Zufall mit der Hoffnung, dass irgendjemand zurück folgt. Am besten man weist auf seinen Twitteraccount auch in anderen Medien hin. In der Pressemitteilung, auf Visitenkarten, auf der Webseite, in Aussendungen, in Emailsignaturen, etc.

Für mich am spannendsten ist die Entwicklung von Twitter in ein Nachrichtentool wo jeder User zum Journalisten werden kann. Echtzeit-Nachrichten aus aller Welt, die Masse macht die News. Der Spruch "die Vögel zwitschern schon vom Dach" bekommt im Zuge dessen eine ganz andere Bedeutung 🙂

Eure Meinung

Das ist meine Meinung, was meint ihr nun zur Zukunft von Twitter? Vor allem in Hinblick, dass junge Internetuser, Twitter völlig unspannend finden und daher kein Nachwuchs nachzukommen droht bei der Nutzung und dass Hashtags, Retweets, etc. relativ kompliziert zu handhaben sind für die Masse im Vergleich zu anderen Plattformen.

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Stephan

Meine Rolle bei Liechtenecker: langgedienter Frontend-Veteran Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: Förster ohne Kontakt zu Menschen! Mein Herz schlägt für: die Arterien.
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Die drei Speaker:innen der Veranstaltung
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