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Ruhe in Frieden, Webdesigner (R.I.P.)

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Eine traurige Überschrift? Nein, eigentlich nur ein Hinweis auf eine neue Epoche. Eine aktuelle Wirtschaftssendung im Fernsehen hat mich zu diesem Blogbeitrag inspiriert. Dort hat eine Webdesignerin von ihrem Arbeitsalltag zu Hause mit einem Kleinkind erzählt. Nein es geht jetzt nicht um diese Story, sondern um die Berufsbezeichnung Webdesigner.
Für mich hat dieser Begriff 2012 gar keine Bedeutung mehr. Ich habe mich früher selbst als solcher bezeichnet, denn der Webdesigner war immer ein Allrounder. Vom Screendesign bis zur Umsetzung, alles aus einer Hand… Sogar das viel belächelte Institut Humboldt bietet tolle Ausbildungen in diesem Bereich an 🙂 Warum klappt das „alles aus einer Hand“ nicht mehr? Das möchte ich hier kurz erklären.

Umsetzung eines Webprojektes 2012

Wenn man aktuelle, professionelle Webprojekte durchleuchtet, sehen eigentlich auch keine Webprofis, dass mittlerweile viel mehr dahintersteckt als eine „bloße“ Webseite.
Nehmen wir uns ein Beispiel zur Hand: http://happycog.com/

Rundum-Kommunikation

Webseiten, oder Dienstleistungen rund um Webprojekte sind mittlerweile sehr komplex geworden, da viel mehr Themengebiete zu einem Auftritt gehören. Es fängt damit an, dass man sich viel gezielter überlegt, welche Story man mit der Webseite erzählen möchte. Da ist schon beim Konzeptionieren sehr wichtig, dass alle möglichen Aussagen der Webseite und die darum liegende Kommunikation bedacht wird. Denn ein Webauftritt ist heute eine Basis für viel mehr. Social Media, Applikationen, Mobile, Online-PR oder andere Online Marketingaktivitäten. Wir sehen, dass wir unsere Kunden rundum beraten müssen, gemeinsam mit Marketing und klassischer Öffentlichkeitsarbeit. Eine Webseite stellt auf keinen Fall ein Alleinstellungsmerkmal  mehr dar. Hier können wir unsere Erfahrungen aus der PR und Social Media gut einfliessen lassen.

User Interface tritt User Experience

Screendesign bedeutet heute nicht mehr etwas „Gefälliges“ zu entwerfen. Früher war es wichtig, dass es schön ist. Oben der Header, links die Navigation etc… Heute ist das Design einer Webseite dermaßen anspruchsvoll geworden. Es geht um wirkliche Illustrationen, gepaart mit echter! Designleistung. Typographie-Wissen spielt eine übergeordnete Rolle. Welche Schriften passen wie zusammen und wie werden die Schriften sinnvoll eingesetzt, damit der User richtig durch die Webseite geleitet wird. Gleichzeitig gibt es starke Trends im Design (Farben, Pattern, Effekte etc.). Dann geht es darum wie man Action-Elemente richtig setzt. Wie verhaltet sich ein Navigationspunkt oder Button. Nette Animationen sind mit CSS3 möglich, aber was nützt es der Usability der Seite. Ebenso ist die UX (User Experience) sehr in den Vordergrund gerückt. Wie und Was erlebt der User mit der Webseite, dies entscheidet sich in Sekundenbruchteilen. Webseiten sind auch schon lange keine statischen Kommunikationsmittel mehr, es sind halbe Applikationen geworden, also ein UI (User Interface) wo User und Webseitenbetreiber miteinander agieren können, hier muss man auch sehr Applikations-getrieben handeln.

Development

Steht das Screendesign, gibt es jede Menge Photoshop-Dateien, mit vielen Beschreibungen und Layern. Der Frontendentwickler kommt nun zum Zug. Heisst, welche Devices und Browser können auf das Ergebnis treffen? Mobil heisst ganz kleine Auflösung oder breiter Bildschirm bedeutet viel Elemente und Platz. Gleichzeitig müssen alte, in die Jahre gekommene Browser bedient werden. Dann gibt es Applikationselemente in einer Webseite, dies kann ein Shop sein, ein Blog oder andere Widgets. Oder es handelt sich natürlich um ganze Applikationen. Hier kommen die Webdeveloper zum Zug.

Marketing

Nach dem Testen und GOLIVE einer Webseite ist es meistens nicht getan. Wie agieren Suchmaschinen mit der Webseite, gibt es eine Suchmaschinenstrategie? Was gibt es für sonstige Themenschwerpunkte oder Kommunikationsmaßnahme. Welche Geschichten werden auf der Webseite erzählt? Hier kommt Social Media auch stark ins Spiel. Redaktionspläne, Dialoge, und Workshops für Autoren. Wie ist die Webseite dann skalierbar, wie kann man die Webstrategie ausbauen..
Hach, ich könnte noch stundenlang erzählen, das ist auch wirklich nur ein grober Umriss des Ganzen. Es gibt Webprojekte die dauern ein halbes Jahr oder länger. Natürlich vereinen sich manche Rollen auch in einer Person, aber der eigentliche Webdesigner kann das alles nicht mehr bewältigen, das kann ich euch versichern. Daher trage ich nun heute den Webdesigner zu Grabe, Ruhe in Frieden, es war eine schöne Zeit, aber nun ist es etwas komplizierter geworden. Amen! und wir spucken in die Hände!

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Stephan

Meine Rolle bei Liechtenecker: langgedienter Frontend-Veteran Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: Förster ohne Kontakt zu Menschen! Mein Herz schlägt für: die Arterien.
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Die drei Speaker:innen der Veranstaltung
Sonstiges – Blogbeitrag

UX Snacks Vol.09

That’s a wrap on UX Snacks 2024. Am 7. November hat die vierte und letzte Ausgabe in diesem Jahr stattgefunden und wir nehmen mit diesem Recap ganz viel positive UX-Energie mit ins neue Jahr. Und keine Angst: Schon bald verkünden wir die Daten für 2025.

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