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Nach Meetup #7 bleibt nichts mehr, wie es einmal war

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Es war wieder Zeit geworden: Das Liechtenecker Meetup stand an. Und zwar bereits das Siebte.

Bei unseren Meetups geht es um den Wissensaustausch aus verschiedensten Bereichen. So wollen wir uns gegenseitig immer up to date halten und uns coole Tools, hilfreiche Ideen und spannende Trends vorstellen. Mehr zur Geburt des Meetups findest du hier.

Dieses Meetup hatte es in sich. Schon vor dem Start gab Maja ihr Selfmade-Punsch-Buffet frei (der btw super geschmeckt hat). Sie eröffnete mit einer kleinen Einleitungsrede und kurzen Teasern zu den vier Vorträgen: “Indische Liebeskunst”, “Pomodoro Technik”, “ Das digitale Klassenzimmer” und “Open Banking”. Obendrein hatte Maja noch zwei tolle News:

  • Meetup #7 ist das erste Meetup mit einer externen Speakerin.
  • Meetup #7 ist das letzte Meetup, dass wir nur im kleinen Kreise veranstaltet haben. Weil wir Diversität cool finden und gerne Know-How aus verschiedensten Bereichen aufsaugen würden, dürft ihr alle bei unseren zukünftigen Meetups teilnehmen. Als Speaker oder als Gast. Wann, Wo und Wie erfährt ihr ganz am Ende dieses Artikels.

Indische Liebeskunst

Auf der Pole-Position startete Blumi ins Meetup. Gleich vorweg: Der Titel war Clickbait-Strategie vom Feinsten. Gleich auf der zweiten Folie verriet er, dass sich sein Vortrag dem “Product Field” widmet. Ein Raunen ging durch die Meetup-Menge. Man munkelt, Blumis Vortrag habe mehr Dislikes als Youtubes Rewind 2018.

Das Product Field

Spaß beiseite. Innovation ist kein Kinderspiel. Es gibt unzählige Innovationsmethoden, Prozess-Frameworks und Best-Practices. Nachhaltig Erfolg haben aber trotzdem nur 10 bis 20 Prozent der gegründeten Start-Ups. Warum scheitern also so viele Start Ups und Innovationsprojekte? Weil es keinen Königsweg gibt, der immer zum Erfolg führt. Jede Produktinnovation ist ein für sich einzigartiges, komplexes System bei welchem schablonen-artige one-fits-all Praktiken nicht zum Ziel führen.

Unterschiedlichste Faktoren und Akteure bilden verschiedene Wechselwirkungen im komplexen Kontext einer Produktinnovation. Das Product Field macht es sich zur Aufgabe, alle Elemente dieser Beziehungen aufzudecken und zu visualisieren. Damit möchte man relativ schnell die Basis für den Erfolg eines Produktes überprüfen, oder je nach Ergebnis das Produkt in den nötigen Bereichen nachschärfen, verbessern oder erweitern.

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Das Product Field schafft für alle Beteiligten einer Produktinnovation (verschiedene Experten, Teammitglieder, Stakeholder, Partner, etc.) ein gemeinsames Big Picture mit einem gemeinsamen Vokabular. Dieses Big Picture bildet die Basis um Schwächen und Stärken aufzuspüren und konzeptionelle Mängel, Lücken und Unstimmigkeiten zu identifizieren.

Jeder Quadrant im Product Field beherbergt eine Dreiecksbeziehung, aus welcher sich logische Schlüsse ziehen lassen. Der rechte obere Quadrant bspw. widmet sich bestimmten Problemen, die die Nutzer haben (können), wenn sie eine Tätigkeit ausführen, oder bestimmte Ziele verfolgen. Kann das Produkt diese Probleme (oder zumindest ein Hauptproblem) lösen , ist ein Mehrwert (Value) gegeben. Zum einfachen Verständnis gab uns Blumi ein Praxis-Beispiel anhand einer berühmten Produktinnovation: Vom Hochrad zum Fahrrad.

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Value (Mehrwert des Produkts): „The Safety Bike“ (Produkt) minimized danger of falling off the bike (Problem) when riding from A to B (Motivation) for non-acrobatic people (User).

Das Product Field ist eine neue Technik im Product Design/Product Thinking, um schon vor Projektstart (auch bei On-Going Projekten) drohende Hindernisse im Konzept aufzuspüren aber auch Lücken, Mängel und Verbesserungspotenzial identifizieren zu können. Die Schaffung von Innovation sollte kein blinder Lauf durch ein Minenfeld sein, sondern Arbeit mit Köpfchen.

Mehr über das Product Field erfährt ihr in diesem spannenden Buch von Klaus-Peter Frahm, Michael Schieben und Wolfgang Wopperer-Beholz.

Pomodoro Technik

Eine kurze Geschichte der Zeit. Natalia erzählte uns etwas über Zeit, und wie man Zeit effizient nutzen kann.

Die Zeit ist ein vom Mensch erfundenes Mittel, um etwas besser messen zu können. Die Wahrnehmung von Zeit kann auch sehr subjektiv ausfallen. So wirkt Zeit viel kürzer, wenn man mit seinen Liebsten unterwegs ist, als wenn man in einer Warteschlange auf etwas wartet.

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Beide Blöcke sind exakt gleich groß


Aber wie können wir “das Meiste” aus der Zeit herausholen? Dazu verwendet Natalia die Pomodoro Technik. Die Pomodoro Technik baut sich aus Arbeitsblöcken und gefolgten Pausen zusammen. Bevor der Arbeitstag beginnt, werden die zu behandelnden Tasks für die Pomodoro-Blöcke in einer To-Do-Liste definiert. In den Arbeitsblöcken wird fokusiert und ohne Unterbrechung an jenen Tasks gearbeitet. Keine E-Mails, keine Telefonate, keine Nachrichten, keine Ablenkung jeglicher Art. Ebenso strikt werden die Pausen eingehalten: jeglicher Bezug zu Arbeit ist zu vermeiden. Empfohlen wird Aufstehen und sich ein wenig bewegen, etwas trinken oder kurz an die frische Luft. Natalia nutzt ihre Pausen gerne für Yoga Übungen.
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Keine Ablenkung während der Pomodoro-Blöcke bedeutet große Selbstkontrolle und wird euch anfangs sehr schwer fallen. Durch die zuvor definierten Tasks und der zeitlichen Begrenzung fällt es einem aber leichter, nicht zu trödeln. Die Blöcke bringen eine enorm verbesserte Produktivität. Und zur Wahrnehmung ergänzte Natalia: Durch die Staffelung und die Fokussierung fühlt es sich mit Pomodoro an, als würde man ständig Pausen machen.

Die Personalisierung ist sehr wichtig. Je nach seinem Gefühl oder der Art der anstehenden Tasks kann die Dauer der Arbeitsblöcke und Pausen immer individualisiert werden. Ob 50/10 (50 Minuten Arbeit, 10 Minuten Pause), 100/20, 25/5 (Natalias Präferenz) oder 10/2. Am Besten funktioniert die Pomodoro Technik, wenn man alleine an etwas arbeitet und bei Tasks, wo man gerne trödelt oder prokrastiniert. Unbeliebte Tasks können mit Pomodoro schnell und schmerzlos abgehakt werden.

Und die Frage der Fragen: Warum heißt das Pomodoro? Bei der Erfindung der Pomodoro Technik (von italienisch pomodoro = Tomate) wurde eine Küchenuhr in Tomatenform verwendet, um die Arbeitsblöcke und Pausen einzuläuten.

Das digitale Klassenzimmer

Kerstin gab uns tiefe Insights in das digitale Klassenzimmer, über Erfahrungen aus dem Unterricht und über das Feedback der Eltern zu der modernen Art des Unterrichts.

Kerstin ist Volksschullehrerin. Sie unterrichtet am Campus Seestadt. Ihre Klasse hat keine grüne Tafel, sondern ein Smartboard mit Touch-Erkennung. Weiters gehören zur Ausstattung der Klasse 2 Computer, 20 Tablets, verschiedene Roboter wie der BeeBot, RoboWunderkind, Lego WeDo oder der Ozobot und viele andere technische Gadgets.

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Zusammen mit den technischen Hilfsmitteln macht den Kindern das Lernen sehr viel Spaß. So dürfen die Schüler die Roboter selbst programmieren und lösen mit ihnen mathematische Aufgaben wie das Berechnen von Längen oder Umfängen. Die Kinder werden zum selbständigen Lernen angeregt. Es ist extrem wichtig, Kindern schon im jungen Alter mit modernen Technologien vertraut zu machen. Die Bedienung der Geräte und die Verwendung von teilweise komplizierten Features funktioniert so sehr nativ.

Von „Aber da lernen’s doch nichts“, über “Spielen’s ja eh schon genug mit dem Tablet“, bis zu „Lernen’s dann überhaupt noch richtig schreiben?“ sind hin und wieder die Sorgen und Fragen, mit denen Eltern beim Tag der offenen Tür zu Kerstin kommen. Ihr ist es extrem wichtig, Eltern darauf aufmerksam zu machen, dass Tablets, Smartphones und Computer nicht nur Spielzeuge, sondern wertvolle Werkzeuge sein können. Im Zusammenspiel mit technischen Tools lernen die Kinder viele sehr wertvolle Fähigkeiten, die man sich im herkömmlichen Unterricht niemals aneignen könnte. Essentielle Themen wie Rechnen, Schreiben, Lesen oder anders werden natürlich auch ohne Roboter gelernt. Die modernen Tools erweitern den Unterricht, geben den Kindern die Möglichkeit, bestimmte Fertigkeiten auf moderne Weise zu erlernen, fördern Talente und bringen enorm viel Spaß und Freude ins Klassenzimmer.

Unsere erste Frage nach dem Vortrag: Wo warst du, als wir in der Volksschule waren?

Kerstin war übrigens unsere erste externe Vortragende in der Serie der Liechtenecker Meetups. Vielen lieben Dank Kerstin für den tollen Beitrag.

Open Banking

Zum Schluss durfte ich etwas über das Konzept hinter Open Banking und den damit verbunden Gefahren und Möglichkeiten erzählen.

Die EU führte mit Januar 2018 eine neue Richtlinie für den EWR (Europäischen Wirtschaftsraum) ein, welche in der zweiten Hälfte von 2019 verpflichtend wird: PSD2 (Payment Service Directive 2). Diese Richtlinie besagt, dass Banken Schnittstellen für Drittanbieter anbieten müssen, um so Daten und Services zur Verfügung zu stellen.

Durch die verpflichtende Öffnung der Banksysteme für Drittanbieter und der daraus resultierenden Menge an Daten und auch Services die genutzt werden können, öffnet sich für Unternehmen und Start Ups ein komplett neuer Horizont. Es bieten sich Möglichkeiten neue Projekte umzusetzen, und Möglichkeiten viele bestehende Strukturen zu überdenken und zu verbessern, um uns Anwendern eine enorm bessere User-Experience im Finanzsektor zu ermöglichen.

Die EU fördert also Nicht-Banken-Unternehmen und bietet ihnen eine Trittfläche, um so im Finanzsektor agieren zu können und ihn erweitern/verbessern können. Die PSD2 könnte nur der erste Schritt in die Zukunft einer neuen Bankenkultur sein.

Zukunfts- und Finanzexperten prophezeien dem Konzept von Open Banking einen immensen Einfluss. Eine neue nachhaltige Idee kann bestehende Systeme aufbrechen, und so die komplette (riesige) Bankenkultur grundlegend ändern. Banken sind gefordert, und müssen aufpassen, nicht belanglos zu werden. Einige gehen schon so weit und vermuten, dass in 20 Jahren Kunden ihre Bankkonten nicht mehr bei Banken eröffnen werden, sondern bei Facebook, Google oder Apple.

Somit ergibt sich die Frage: Wann hat der Finanzsektor seinen Uber-Moment?

Closing Words

Vier spannende Vorträge aus vier unterschiedlichen Bereichen. Viele neue Ideen und Inputs, die jeder mitnehmen kann, und in den Lebensalltag oder den Arbeitsalltag einbauen kann. Und wenn ihr euch jetzt denkt: Das klingt doch super, da wäre ich gerne dabei.

Kein Problem. Unser nächstes Meetup findet am Mittwoch, den 30.01.2019 ab 17:00 Uhr bei uns in der Schloßgasse 14 statt und ihr seid alle herzlich dazu eingeladen. Und wenn ihr ein spannendes Thema präsentieren möchtet und es in 15 Minuten zusammenfassen könnt: Gerne! Wir freuen uns riesig über neue Speaker. Aber auch, wenn ihr einfach zuhören und mitdiskutieren wollt: Meldet euch einfach bei uns an. Wir freuen uns auf euch.

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Christof

Meine Rolle bei Liechtenecker: Quoten-Kärntner Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: Vermesser Mein Herz schlägt für: Kaffee, Fußball, Dart, Google, Family & Friends und Essen

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