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Mit Schub in die Lade und wieder zurück

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agentur_vs_unternehmer_kreis

Große tiefgründige Denker haben schon früh festgestellt, dass unsere Welt nicht in eine Schublade passt. Dies wiederum hat die weniger tiefgründige breite Masse mit etwas weniger Verständnis für das große Ganze zum Anlass genommen, die Vielfalt unserer Welt einfach in ganz viele verschiedene Schubladen aufzuteilen. Ich würde ja sehr gerne von mir behaupten, dass mir derlei Schubladendenken fremd ist, aber ich habe mir vorgenommen in diesem Blogbeitrag eine gewisse Ehrlichkeit mitschwingen zu lassen. Ich sollte vielleicht auch – wieder der lieben Ehrlichkeit wegen – erwähnen, dass ich einer der Ersten bin der instinktiv zur Schublade greift und sich überlegt ob er sein Gegenüber nun bei den blauen, roten, gelben oder grünen Socken einsortiert. Warum ich das mache? Ich glaube weil es eine sehr bequeme und leicht erlernbare Möglichkeit ist, der Welt Struktur zu verleihen – wobei ich die Schuld insgeheim auf die gute alte Reizüberflutung schiebe.
 

Äpfel oder Birnen

Problematisch wird es nur dann, wenn man vor der Herausforderung steht sich selbst in eine der Schubladen zu stecken, die einem von anderen quasi „auf`s Auge gedrückt wird“. Dieser Situation fühlte ich mich ein bisschen ausgeliefert, als ich im Zuge meines Media- und Kommunikationsstudiums die zwei Sockenbehältnisse „Unternehmens- und Agenturtyp“ kennenlernte. Da gab es auf der einen Seite die Blusen/Blazer tragenden, geordneten, zahlenaffinen Unternehmenstypen mit wirtschaftlichem Verständnis und auf der anderen Seite die locker-lässigen, kreativen, medienbegeisterten Agenturtypen mit einem verblüffenden Hang zum Socialisen. Da ich bereits eine wirtschaftliche Ausbildung in der Tasche hatte und auch den (Long)Blazern gegenüber nicht abgeneigt war, teilte ich mich selbst –  als treue Anhängerin der Schubladendenkerschaft – dem viereckigen Abteil „Unternehmenstyp“ zu. Wer mich kennt weiß aber auch, dass ich manchmal etwas wankelmütig bin und so fühlte ich mich plötzlich immer mehr von der locker-lässigen Agenturlade angezogen. Natürlich war mir der Ruf der Branche bekannt, doch die Überstunden und die sagen wir etwas geringere Bezahlung schien mir ein fairer Preis für einen spannenden und abwechslungsreichen Job zu sein. Und wie heißt es doch so schön: „Solange man jung ist kann man es ja machen“. Mein glorreiches neues Ziel vor Augen startete ich los und fand mich bald auf der Agentur-SEITE wieder.  Auch die Begrifflichkeit SEITE finde ich, wenn ich so darüber nachdenke irgendwie komisch. Ich meine natürlich, es handelt sich um zwei Seiten die miteinander zusammenarbeiten, trotzdem impliziert dieser Begriff für mich eher die Vorstellung von zwei verfeindeten Lagern als von einer Partnerschaft.
 

Begraben unter Socken

Als ich mich nun also auf der Agenturseite eingerichtet hatte stellte ich zu meinem Leidwesen schnell fest, dass ich mich irgendwie nicht ganz zugehörig fühlte. Ich weiß nicht ob mir einfach zu viele Köche um einen Brei standen oder mir das tiefe Verständnis für die Kreation fehlte aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich auch in dieser Schublade keinen Platz fand. Ich bin wirklich alles andere als groß aber ich konnte mich trotzdem nicht hineinzwängen. Nach zahlreichen metaphorischen Schlangenmenschkunststücken und kurzen Phasen des Zweifelns an der Wahl meines Studiums kam mir einer dieser „Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen“-Gedanken: Vielleicht muss ich da gar nicht rein. Vielleicht mache ich ja selbst eine eigene Schublade auf oder wende im besten Fall diesem ganzen Konzept meinen Rücken zu. Das Problem mit diesen Schubladen ist nämlich, dass sie verdammt eng sind. Man beschränkt nicht nur seine Umwelt, sondern auch sich selbst bis man irgendwann in der Masse der Socken verloren geht. Und wer möchte schon als ein alter Socken enden, der so tief in der Schublade begraben ist, dass der Besitzer – dank leistungsstarker Waschmaschine – 10 mal täglich die Socken wechseln müsste, damit man jemals wieder das Licht der Welt erblickt.
 

Auf die richtigen Menschen kommt es an

Das Schöne an der Geschichte ist, dass es immer mehr Arbeitswelten gibt, die diese schubladigen Ansichten und Lager aufbrechen. Arbeitswelten und Teams die Grenzen verschieben und den Socken ohne Schublade unter uns zeigen, dass es auch anders geht. Wenn mich jetzt jemand fragen würde, ob ich lieber auf Agentur- oder Unternehmensseite arbeiten möchte, würde ich sagen: Das spielt keine Rolle. Worauf es ankommt ist das Team. Es kommt darauf an mit Menschen zu arbeiten, die offen und echt sind. Ich strebe es an in Teams zu arbeiten, die nicht von Rollenbildern getrieben sind und gerade dadurch so viel inspirierender sind als der ein oder andere „Kreative“. Menschen, die weder den großen Prämien noch dem nächsten Kreativpreis hinterherjagen und schon gar nicht darauf aus sind sich zu profilieren, sondern einfach gemeinsam gerne ihren Job machen und sich gegenseitig fordern. Denn nur wenn das der Fall ist kann man gemeinsam Projekte entwickeln und umsetzen die einen wahren Mehrwert bieten.
 

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Marion

Meine Rolle bei Liechtenecker: Powerfrau im Bereich Content UX & Innovationsmanagement, Schöpferin von Präsentationen und Workshop Designs Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: Chefin von irgendwas/irgendwem Mein Herz schlägt für: Gute Geschichten, Fashion, gesundes Essen, Reisen, verrückte Menschen, neue Erfahrungen

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