Die Marke Persil verlor in den letzten 3 Jahren 34%, deswegen mussten neue und frische Ideen her. Die Marketingabteilung zerbrach sich den Kopf. Unter anderem ist die Entscheidung für einen Corporate Blog gefallen. Die neuen Medien können das Marken-Ranking sicherlich beeinflussen, aber nur wenn man den Umgang mit diesen Medien auch verstanden hat.
Der Persil Blog ging vor ein paar Tagen live. Auf den 1. Blick hätte ich den Blogcharakter gar nicht erkannt, wäre da nicht das Persil-Blog Logo im Header. Eine Registrierung für Kommentare, prangert in der Sidebar. Sollte nicht der Dialog mit dem Kunden stattfinden? Das unterstützt einen lebenden Blog nicht gerade. Im Allgemeinen sieht der Blog eher wie eine Corporate Webseite aus, da hier zu viel Werbeappeal in den Content-Boxen vermittelt wird. Die Textierungen sind fad und trocken, man erkennt, dass es sich um PR-Texte handelt. Der spannendste Beitrag wurde von einer Praktikantin gepostet, hier gings um einen Blick hinter die Kulissen bei einem Fotoshooting. Auch wenn es sich wie in diesem Fall um einen Produkt- bzw. Markenblog handelt sollten aufregendere Features geboten werden. Mehr Mut und Transparenz würde in diesem Blog nicht schaden um der Marke ein frisches positiveres Image zu verschaffen.
Was sollte ein Marken- Produktblog bieten?
Ich darf hier auf eine Grafik der Proximity Study verweisen:
Die Kernpunkte: persönlich, aktuell, dialogisch und ansprechend.
Welche Zielgruppe spricht der Blog eigentlich an?
Deutlich vermisse ich den Mitmach-Faktor, so etwas wie einen Waschmaschinen-Contest oder den weißesten Hausmann. Für reine Markenloyalität genügt ein interessanter Webseiten-Relaunch.
Von der technischen Seite sieht’s auch eher schlecht aus: Viele viele Fehler im Quellcode, Tabellenverschachtelungen, kein Skalieren möglich, keine Sprungmarker, nicht barrierearm. An Suchmaschinen wurde leider auch nicht gedacht. SuchmaschinenUNfreundliche URLs und Titel, keine Keywords und Beschreibung.
Ein Corporate Blog kann ohne klare Ziele und Strategie in sehr kurzer Zeit nach hinten losgehen und dem Image Schaden. Im Gegensatz zu privaten Blogs ist hier der Anfänger-Bonus weniger gegeben.
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