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Beamter ist Beamter und leider nicht online

Wir haben soeben unsere Übersiedelung abgeschlossen. Heureka! Alle Umzugskenner und -könner wissen wie viele Arbeitsschritte solch ein Vorgang benötigt. Bei mir handelt es sich um den 13. Wohnungswechsel, ich habe sozusagen etwas Erfahrung im Kartonieren und allem was dazugehört.

Da ich ständig versuche einen anständigen Bürger zu wahren sind die Behördenwege ein wesentlicher Bestandteil meiner im Kopf gespeicherten Checkliste. Schon das Wort erzeugt unangenehme Assoziationen. Ich kann es aus der aktuellen Praxis nur bezeugen, denn ich habe die notwendigen Amtsgänge hinter mir und bin wiedermal sehr enttäuscht worden.

So sehr die Online Auftritte (manche.., nicht alle) der verschiedenen Dienststellen in Österreich wirklich vorbildhaft und toll gemacht sind, können diese noch lange nicht den unfortschrittlichen Beamten ersetzen. Ja ich weiß, Klischee und provokativ, aber es hat sich bewahrheitet.

Der Beamte 2.0?

Regierungswechsel sollten dafür gesorgt haben, speziell die rechteren Lager, daß die Ämter zu so genannten Servicestellen mutieren. Sogar Beratungsstellen werden diese bezeichnet. Tja, was soll ich sagen. Wie man am Foto erkennen kann sind diese Servicestellen sicher so bezeichnet und auch aufwändig und stylish umrenoviert. Jede Menge Staatsgelder sind in die modernen preisgekrönten Architekturhallen geflossen. Aber der Schein trügt, sobald man mit den "Ansprechpersonen" zu arbeiten versucht. Ein paar Auszüge gefällig?

Amtshallen heilig und leer

Meldeamt

Beginnen wir mit dem Meldeamt. Es war komplett leer, trotzdem hab ich mir eine Nummer gezogen. Nach 10min wurde meine Nummer mit einem grässlichen Sinuston eingeblendet. Da ich der Einzige war, hab ich die Nummer weggeschmissen und den heiligen Raum betreten. Leider ohne Nummer: kein Service. Ich hab mir noch eine ziehen müssen und warten müssen bis diese erscheint. Noch mal brav grüßen und freundlich sein. Der Ausweis und die vielen notwendigen Papiere wurden verlangt. Als Amtsprofi habe ich vorsorglich alles inkl. Reisepass und Führerschein dabei. Nachdem ich gefragt habe welcher Ausweis lieber ist, wurde ich angeschnauzt, daß es dem Berater doch schnurzegal sei. (Ich denke er war sauer wegen der "Nummer-nummer".) Naja, als Menschenfreund blieb ich bis zum bitteren Ende des Vorganges entgegenkommend.

Parkpickerl

Danach wollte ich das nicht mehr benötigte Parkpickerl loswerden. Auf in andere Örtlichkeiten. Dort angekommen sitzen 2 Damen etwas weiter weg, die sich gerade über Strickmuster unterhalten. Finde ich nett und ganz okay. Ich hab mich halt hingestellt und etwas Geduld gezeigt. Nach ein paar Minuten hab ich doch ein Lebenszeichen von mir gegeben. Dann haben beide hochgeschaut und mich in typischem Beamtenton zurechtgewiesen, daß ich Platz nehmen soll, die Kollegin kommt gleich. Die Kollegin kam dann nach 10min auch (währenddessen hab ich die doppelte Masche gelernt) und hat mich sehr, sehr böse angesehen und leider meine Begrüßung nicht erwidert. Wichtiger war ihr die Konfrontation mit den 2 Strickexperten warum mich diese nicht bedient hätten einstweilen. 3mal darf man raten: Pause natürlich. Gut, dementsprechend wurde ich frustriert "serviciert" und habe sogar noch etwas Geld für das teuere Parkpickerl retourniert bekommen.

Online vs. Beamter

Ich bin wirklich alles andere als ein Grießkram oder typischer Grantler. Harmoniebedürftig versuche immer sehr höflich und nett zu sein, normalerweise kommt es dann auch zurück. Es wäre auch falsch zu behaupten, daß sich in den Prozessen und Öffnungszeiten nichts verbessert hätte, aber es ist sehr schade, daß die menschliche Betreuung nicht der Zeit angepasst wurde. Man wird den Eindruck nicht los, daß Beamter ein Beamter ist. Die Online-Ämter sind dermaßen fit und vorbildhaft in Österreich, allen voran das Wiener Beispiel. Aber das virtuelle Amt ist leider nur eine Amtshilfe für Formulardownloads oder welche Unterlagen man bei Erledigungen benötigt. Ich würde mir eine Umlagerung ins Web wünschen. Gerade bei so Standardprozessen wie Adressänderungen oder Ähnlichem, um mir solche Begegnungen zu ersparen.

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Stephan

Meine Rolle bei Liechtenecker: langgedienter Frontend-Veteran Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: Förster ohne Kontakt zu Menschen! Mein Herz schlägt für: die Arterien.

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