Zwei Jahre nachdem auf diesem Blog zuletzt über Augmented Reality berichtet wurde, ist das Thema zwar in den Köpfen immer noch nicht fest verankert, aber zumindest in aller Munde, weil in allen Medien. Google präsentierte Project Glass und die (Online)Welt stand Kopf. Aber einmal abgesehen von dieser tollen Google Vision, die ohnedies in allen Blogs behandelt, zerlegt, interpretiert und diskutiert wird, wird hier vorher nochmal die Recherche-Brille aufgesetzt und geschaut, was sich sonst auf diesem Gebiet so tat, tut und tun wird.
Bis jetzt wurde Augmented Reality vor allem für Marketingzwecke genutzt.
Nokia Lumia lies beispielsweise Passanten mit den Angry Birds spielen…
… und Fujitsu vertieb so die Langeweile am Münchner Flughafen.
Aufmerksamkeit und Werbung ist auch gut, schön und wichtig, vor allem in unserer Branche, aber es gibt noch andere Anwendungsmöglichkeiten für Augmented Reality. Mehr Zusatznutzen als nur „schön anzusehen“ versprechen hier die Anwendungsbeispiele für Magazine oder Bücher. National Geograqhics erweckte, in Zusammenarbeit mit UPC, in einem Einkaufszentrum Tiere aller Größenordnungen und Zeitepochen.
http://www.youtube.com/watch?v=D0ojxzS1fCw
Und auch Marvel-Comics setzt seine Helden auf Papier von nun an auch mit AR in Szene. Wenn man diese Ideen weiterentwickelt, kommen ehemalige, absolut nicht naturwissenschaftlich interessierte Schüler (wie ich) unweigerlich darauf: Wie würde der langweilige Unterricht wohl heute aussehen, wenn die Evolution mittels im Klassenzimmer hüpfender Affen gelehrt wird? Wenn man geschichtliche Ereignisse quasi live dargestellt bekommt? Unzählige Möglichkeiten, die bestimmt nicht nur Schülerherzen höher schlagen lassen, tun sich hier auf.
Aber auch aus dem Alltag gegriffene Beispiele zeigen eine große Bandbreite an Themen die Augmented Reality verbessern, erneuern oder erbringen kann. Ein paar Beispiele gefällig?
Ebay USA setzt gemeinsam mit der AR Plattform Junaio sehr auf Augmented Reality und auch darauf, dass die Onlineshopper offline Dinge sehen mit „Haben-Muss“-Faktor. Die App erkennt Muster und die Farbe von z.B. Kleidungsstücken – im Schaufenster oder an der Freundin – und zeigt dann ähnliche Produkte auf der Verkaufsplattform an. Das ganze funktioniert auch mit Autos: Einfach das Heck fotografieren und schon werden Angebote für dieses Modell angezeigt. Oder man probiert einfach mit der Smartphone Kamera aus, ob die Sonnenbrille auch wirklich steht…
Auch Lego nutzt Augmented Reality und hat in deutschen Läden Computerkameras anbringen lassen. Der Käufer hält die gewünschte Lego-Packung davor und sieht sofort, wie das ganze „in echt“ aussehen wird, wenn man es richtig zusammenbaut und sich an die Anleitung hält. Durch Bewegung der Verpackung kann man den Inhalt von allen Seiten betrachten ohne dass man alle Lego-Baukästen im Laden ausstellen muss.
Drittes Beispiel: Die Suche nach Büro- oder Wohnflächen ist zwar überall gleich mühsam, geht aber in San Francisco einfacher als anderswo: Kurzer Blick auf das Smartphone, dass auf das Wunschobjekt ausgerichtet ist, und man erfährt sofort, ob es zur Vermietung oder zum Verkauf zur Verfügung steht.
Dazu kommen viele bereits verwirklichte und in Planung stehende Projekte wie Touristen-Rundgänge mit Informationen, Magazine versehen Städte mit Fashion-Hotspots, etc. Das Thema Augmented Reality ist also definitiv eines, das wir mit geschärftem Blick im Auge behalten, und das nicht erst seit Googles Brille. Wie, in welche Richtung und wie schnell es sich entwickelt wird sich zeigen … und wir bleiben an dem Thema dran.
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