Egal ob Webrelaunch, Social Game oder eine komplette digitale Strategie – bevor man sich Gedanken über ein Konzept oder eine Idee machen kann, sollten die Hausaufgaben geklärt sein.
Einer der wichtigsten Bereiche über die man sich im Vorfeld Gedanken machen muss, ist die potenzielle Zielgruppe und deren Wünsche und Bedürfnisse.
Wir haben die für uns 7 wichtigsten Fragestellungen einmal gesammelt und stellen euch diese heute vor.
Fragen über Fragen
1.) Wer befindet sich denn in eurer Zielgruppe?
Die häufigste Antwort darauf: Na eigentlich eh alle. Viel zu oft hört man von Marketingentscheidern zu aller erst, dass es natürlich eine genau bestimmte Zielgruppe gibt und sie sich derer auch bewusst sind. Je näher man aber hinterfragt, wer diese Menschen denn sind, desto wager werden die Aussagen. Alle, von 13 bis 50 Jahre die in Österreich wohnen. Oder: Alle, die auf Facebook sind.
Oft ist es tatsächlich so, dass man für sein Produkt keine engere Zielgruppe fixieren kann oder in der derzeitigen Situation will. Gerade in diesen Fällen hilft es, sich bestimmte Personen einfach genau vorzustellen. Grob zusammengefasst: Wer soll die Website besuchen? In welchen Situationen befinden sich diese Personen? Was suchen diese?
2.) Welche Gruppen kann man herausfiltern?
Wenn man die Zielgruppe grob umrissen hat und trotzdem auf eine sehr unhomogene Gruppe stößt, hilft es, sich einzelne Personen wirklich genau vorzustellen. Eine intensive Auseinandersetzung mit verschiedenen Personen hilft enorm weiter. Und selbst große Menschenmassen lassen, auf einzelne Personen, Familien oder Gruppen heruntergebrochen, so schon viel mehr auf sich schließen. So kann ein älteres Ehepaar, ein junger Single, ein Schüler in der Pubertät oder eine alleinerziehende Mutter in dieselbe Zielgruppe fallen, aber natürlich aufgrund der unterschiedlichen Situationen verschiedene Bedürfnisse haben. Das kann nur berücksichtigen, wer die Gruppen bereits aufgesplittert hat.
3.) Welche Nutzerszenarien sind für diese Gruppen typisch?
Nach der ersten Entwicklung von sogenannten Personas kann man auch einen Schritt weitergehen. Nicht nur Charakteristika wie Ausbildung, Angaben zur Lebenssituation oder Hobbies und Vorlieben sind wichtig, sondern auch der Nutzen den diese Person von der Website oder besser dem konkreten Produkt haben will. Hier gilt es zu überlegen: Wie wird die Website benutzt werden? Was sucht die Person konkret? Warum und wie kommt die Person zu meiner Website?
The Question is, what is the question?
4.) Welche Fragen und Wünsche stellen sich diese Gruppen?
Nicht nur die Vorgehensweise mit der neuen Website ist interessant und sollte vorher überlegt werden. Auch welche Fragestellungen an den digitalen Auftritt heran getragen werden ist wichtig. Eine Gruppe will sich schnell informieren und möglichst nicht abgelenkt werden, eine andere benötigt vielleicht mehr Emotionen und Momente und einer dritten Gruppe ist es am wichtigsten, dass mobil alle Inhalte verfügbar sind.
Daher sollten wir uns vorher genau die Fragen stellen, die sich diese Personen stellen würden. Dazu ist es nötig auch einfach mal Dritte ins Boot zu holen, die vielleicht noch nicht so viel mit dem Projekt zu tun hatten. Auch so entstehen immer wieder interessante Inputs.
5.) (Wie) Kann ich die Wünsche verschiedener Gruppen gleichzeitig erfüllen?
Wenn zur Zielgruppe sowohl technikaffine, moderne Mid-Tweens zählen als auch die Golden Ager, so sollte ein Kompromiss gefunden werden. Für manche ist eine weitere Erklärung zwingend notwendig, der anderen Gruppe ist es wichtig mit weiteren Erklärungen nicht gelangweilt zu werden und diese schnell wegklicken zu können.
Wie könnte ein Lösung aussehen die möglichst vielen Wünschen gerecht wird? Welche Wünsche schließen sich wirklich aus, welche sind vielleicht sogar verwandt?
6.) Sind mit dieser Lösung alle möglichen vorher definierten Zielpersonen eingeschlossen?
Zum Schluss hin sollte ein Gegencheck erfolgen. Schließe ich mit dem Lösungsvorschlag noch jemand wichtigen aus meiner Zielgruppe aus? Zu bedenken gilt dabei, dass es nicht sinn- und zweckmäßig sein kann, für alle eine Sonderlösung zu entwickeln.
7.) Wie erreiche ich meine Zielgruppe?
Erst nach den vorangegangenen Fragen gilt es zu klären, wie die mittlerweile bekannte und bestimmte Zielgruppe erreicht werden kann. Die Verbreitung von meiner Botschaft kann wieder ganz gezielt auf die verschiedenen Gruppen abgestimmt werden und ist für uns meist die abschließende Fragestellungen rund um die Personen, die wir erreichen wollen.
Soweit unsere 7 Fragen Checkliste, die vor neuen Webprojekten bezüglich der Zielgruppe gemeinsam mit unseren Kunden geklärt und erarbeitet wird.
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