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Wie wir miteinander reden sollen

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Nach nun mehr elf Wochen im Projektmanagement wird mir eines immer bewusster: wie wichtig gute Kommunikation ist. Ich schreibe bewusst: gute, da (quantitative) Kommunikation an sich, noch kein effektiver und konstruktiver Dialog sein muss. Das Führen von Erwachsenen fordert persönlich, da unterschiedliche Persönlichkeiten und Meinungen in Einklang gebracht werden müssen, um gemeinsame Handlungen zu ermöglichen. Dabei ist es wichtig, die eigene Meinung und Emotionen über das kollektive Ganze zu stellen. Erst wenn man bereit ist,  Annahmen als das anzusehen, was sie sind: individuelle Meinungen, kann ein gemeinsamer Dialog und damit ein konstruktives Gespräch geführt werden.
Ich als Projektmanagerin komme mit einer Meinung, wann und wie etwas gemacht werden soll. Es muss mir jedoch bewusst sein, dass das nur meine persönliche Annahme ist. In einem gemeinsamen Dialog werden die unterschiedlichen Annahmen aller Teammitglieder angesprochen und zu einem Konsensus geführt. Dabei ist es wichtig, nicht stur auf seiner eigenen Meinung zu bestehen, sondern diese als persönliche Sichtweise zu sehen, die unabhängig von der Person veränderbar ist. Doch wie kann man diese konstruktive Kommunikation führen?

Einen wichtigen Ansatz verfolgt Marshall Rosenberg mit seiner Lehre der gewaltfreien Kommunikation. Seine These ist, dass Dialoge nur dann erfolgreich sind, wenn sie ohne moralische Urteile des Gesprächspartners auskommen, die Verantwortung über die eigenen Handlungen und Gefühle erkannt wird und Handlungen nicht gefordert sondern erbeten werden.
Rosenberg gibt 4 Stufen vor, um eine gewaltfreie Kommunikation zu führen, die zu einem konstruktiven Dialog führen kann:
1. Das Thema soll als wertfreie Beobachtung geäußert  und nicht mit Interpretationen und Gefühlen gemischt werden. Dabei muss auf eine konkrete Handlung oder Zustand eingegangen werden.
„Ich beobachte, dass du bei den letzten beiden Meetings zu spät gekommen bist.“
2. Der Beobachtung liegt oft ein Gefühl zu Grunde, dass auch klar formuliert werden kann und muss.
„Es ärgert mich, weil ich das Gefühl habe, dass du der Zeit der anderen nicht genug Respekt entgegen bringst.“
3. Das Gefühl steht oft mit einem Bedürfnis in Zusammenhang. Um dem Gegenüber die Möglichkeit zu geben, das Gefühl zu verstehen und die anschließende Bitte anzunehmen, muss das Bedürfnis geäußert werden. Erst durch das Verstehen, kann es zu einer längerfristigen Änderung der Handlung und einer Gewohnheit kommen, da erst dann der persönliche Sinn erkannt wird und die Lernbereitschaft da ist.
„Für das Team ist es wichtig, einander mit Respekt zu begegnen. Ich brauche das Gefühl, dass du weißt, dass die Zeit der anderen kostbar ist.“
4. Um eine Handlung einzuleiten, ist es wichtig, das Gesagte mit einer Bitte abzuschließen. Der Vorteil einer Bitte gegenüber einer Forderung ist, dass die Verantwortung über das Ausführen des Gefragten bei der Person selber liegt und es noch Möglichkeiten gibt den Handlungsspielraum zu diskutieren. Das Gegenüber kann einen guten Grund haben, der Bitte nicht nachkommen zu können. Dies kann noch offen angesprochen werden, ohne den Anderen vor den Kopf zu stoßen. Wichtig ist die Bitte in einer positiven Handlungssprache zu formulieren: klar herausstreichen, was erwartet wird, im Gegensatz zur Formulierung als „mach bitte nicht“. Bei Zweiterem kann es zur Verwirrung kommen, da nicht klar ist, was gewünscht wird. Es kann bei der Bitte zwischen einer Handlungsbitte „mach bitte das“ und einer Beziehungsbitte „bitte sprich mich direkt an, wenn du Probleme hast“ unterschieden werden.
„Bitte versuche immer pünktlich zu kommen oder dich früh genug zu entschuldigen, um zu verhindern, dass wir unnötig auf dich warten müssen.“
Diesen vier Stufen klingen vielleicht noch recht holprig und umständlich. Rosenberg gibt hier eine Hilfestellung indem er die These in einem Satz zusammen:
„Wenn ich A sehe, dann fühle ich B, weil ich C brauche. Deshalb möchte ich gerne D.“
Nicht nur die richtige Formulierung ist bei einem Gespräch im Sinne der gewaltfreien Kommunikation wichtig, sondern auch das emphatische Zuhören. Die vier Punkte können auch in einem Gespräch aktiv herausgefiltert werden, dazu ist es nicht notwendig, dass das Gegenüber gewaltfrei kommunizieren kann. Wenn diese vier Inhalte klar formuliert werden können, führt es oft zu Erleichterung und Verständnis.
Hast du schon Erfahrung mit gewaltfreier Kommunikation und konstruktivem Dialog? Wie versuchst du zu vermeiden, dass unausgesprochene Annahmen ein gut funktionierendes Arbeitsumfeld verhindern?

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Stephan

Meine Rolle bei Liechtenecker: langgedienter Frontend-Veteran Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: Förster ohne Kontakt zu Menschen! Mein Herz schlägt für: die Arterien.

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