Unternehmen mögen Blogger. Und Blogger mögen Unternehmen. Perfekt, für eine Zusammenarbeit, sollte man meinen. Aber wer denkt dabei an die Leser? Meine Gedanken zum Thema Blogger-Kodex.
Die Beziehung zwischen Journalisten und Bloggern ist viel diskutiert. Auf einen grünen Zweig kommt man dabei nicht: die einen sagen Blogger sind die neuen Journalisten, die anderen dass Blogger nie Journalisten sein werden. Wer hat recht? Schwierige Frage – die Grenze verschwimmt immer mehr (Stichwort: bloggende Journalisten).
Viele wünschen sich deshab einen Bloggerkodex. Würde das nicht voraussetzen, dass alle Blogger das selbe Ziel – nämlich Professionalität – verfolgen?
Sortiert man alle aus, die z.B. fernab der Heimat Abenteuer erleben und ihre Familie darüber auf dem Laufenden halten wollen, bleibt noch immer eine unhomogene Menge von Leuten die gerne schreiben – ob sie es gelernt haben oder nicht.
Journalisten & Blogger
Jetzt kommt keine Erklärung, wie ähnlich Blogger und Journalisten sich sind, ganz im Gegenteil: heute will ich ein paar Unterschiede aufzeigen. Und da gibt es einen ganz großen: Journalisten haben ihr Handwerk gelernt.
Moment, werdet ihr vielleicht sagen. Es gibt viele Blogger, die weitaus besser schreiben als der Journalist xy von der Zeitung xyz. Aber das alleine macht einen Journalisten nicht aus. Schreibt ein Journalist einen Artikel, muss er gut recherchiert sein, die Privat- und Intimsphäre der Personen über die er schreibt waren, (so weit wie möglich) objektiv sein, …
All das wird von einem Blogger nicht verlangt. Oder doch?
Privilegien
Blogger wollen die gleichen Privilegien wie Journalisten: Einladungen zu Presse-Events, Probeexemplare testen, … Schlussendlich schreiben aber auch sie zum gleichen Zweck wie Journalisten: um ihre Leser zu informieren oder sie zu unterhalten.
Nur wenn du finanziell abgesichert bist, kannst du beginnen über Ethik nachzudenken.
– Damien Tambini, Inst. f. Kommunikation u. Medien der London School of Economics
Wobei wir beim nächsten Unterschied wären: Journalisten werden bezahlt. Selbstverständlich. Das weiß jeder Zeitungsleser und niemanden von uns stört es. Blogger hingegen beginnen ihre Tätigkeit aus reiner Freude am Schreiben und/oder dem Drang sich mitzuteilen. Bis der Erfolg und die ersten Angebote von Unternehmen kommen. Nehmen sie dann Geld für die Texte die sie schreiben, stellen wir ihre Glaubwürdigkeit schnell in Frage.
Brauchen wir einen Blogger-Kodex?
„Blogger“ ist kein Beruf. Vielleicht noch nicht. Auch ein Kodex macht das Bloggen nicht von heute auf morgen zu einer Profession. Es gibt weder Lehrgänge, noch Berufsvertretungen, oft noch nicht einmal die Akzeptanz in der Gesellschaft für diese Tätigkeit. Aber vielleicht wäre ein Kodex ein erster Schritt in diese Richtung. Allerdings denke ich, dass vorher definiert werden muss für wen er gelten soll und für wen nicht. Für Blogger, die mit ihrem Blog Geld verdienen? Für Leute, die persönliche Erlebnisse mit ihrer Familie und der Welt teilen? Sicher keine leichte Aufgabe…
Ich gelobe feierlich, dass…
Ist dieser erste Schritt geschafft, geht es an’s Eingemachte, nämlich den Inhalt. Und dabei gibt es gleich mehrere Themen zu beachten. Angefangen bei den rechtlichen Grundlagen über die Verantwortung gegenüber dem Leser bis hin zum Umgang mit Kommentaren. Damit beschäftige ich mich in meinem nächsten Blogbeitrag.
Denkt ihr, es ist an der Zeit für einen Blogger-Kodex? Wie könnte/sollte dieser aussehen?
Du willst mit jemanden über das Thema plaudern?
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