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User Centered Design

30. Januar 2012, von stephan

 

Seit 13 Jahren bastle ich nun an Webprojekten. „Damals“ war es cool einfach zu behaupten ein Webdesigner zu sein, schon hatte man ein paar Mädls um sich. (Ja, ist jetzt auch übertrieben, aber in meiner Erinnerung ist es so;) Webdesign war damals ein großes graues Mysterium, ehrlich gesagt auch für mich. Ich habe mich ja über WYSIWYG Editoren an das Thema herangenähert. HTML und CSS kam erst später, wie die Webstandards Einzug gehalten haben und ich mich in die Materie vertieft habe. Nach dem Thema Webstandards kam als großer Meilenstein Social Media und vor 2-3  Jahren war die Deviceunterschiedlichkeit ein großer Aspekt. Mobile und Co. von nichts anderem war/ist die Rede. Internet am Tablet, SmartTV und ja, sogar auf einem Autonavigationssystemen. Doch welche Richtung schlagen professionelle Webprojekte nun ein (2013-2014)?

Wir haben ja schon oft von Responsive Webdesign gesprochen. Das ist nicht nur der heißeste Sch***, sondern rückt auch einen interessanten Aspekt in den Vordergrund. Durch die Idee ein Webdesign, mit unterschiedlichen Usabilitykonzepten bei verschiedenen Bildschirmauflösungen umzusetzen, geht es eher darum die Bedürfnisse und Begebenheiten des Users wichtig zu nehmen. Doch das ist erst ein Anfang, denn genau darum geht es in Zukunft: dem User!

Whats next? Ganz einfach: DER USER

Bei User Centered Design (Kurz: UCD) geht es darum die Gebrauchstauglichkeit von Interfaces – und nicht deren Technik -in den Vordergrund zu stellen. User Centered-Design (UCD) ist mehr eine Philosophie und ein Ansatz, als ein System. Die Person (=der USER) wird in den Mittelpunkt gestellt. Die Gestaltung von UCD-Interfaces ist ein Prozess, der sich auf kognitive Faktoren (wie Wahrnehmung, Gedächtnis, Lernen, Problemlösen, etc.) konzentriert.
Hört sich alles gut an, doch was bedeutet das in der Praxis? Wir konzipieren die Webprojekte wie bisher in den gewohnten Schritten, Strategie, Evaluierung, Mockups, Screendesigns und Umsetzung, lassen aber folgende Fragestellungen mehr und mehr einfliessen.

  • Wer sind die User des neuen Interfaces (analog zur Zielgruppenanalyse)
  • Was wollen die User auf der Webseite , was will ein typischer Besucher für Informationen?
  • Welche Informationen sind besonders wichtig, und besonders unwichtig?
  • Welche Erfahrungen haben wir mit den bisherigen Informationen?
  • Wie benutzt man das Interface vom kognitiven Ansatz?
  • Welche Intuitionselemente kann man dem Nutzer bieten? (Natural User Interface)

Okay, das unterscheidet sich beim 1. Blick nicht wirklich von bisherigen UI Konzepten. Allerdings geht es bei den Fragestellungen immer mehr darum den User in den Mittelpunkt zu stellen. Wir denken bei der Konzeption von User Centered Designs noch nicht an die Technik dahinter, oder an die Marketingziele des Auftraggebers, aber auch noch nicht ans Visual Design, sondern an den Webseitenbesucher als Person und Mensch.
Zusammengefasst: Was ist wirklich relevant und was stellt den User zufrieden?

Relevanz und Zufriedenheit

Das schönste Design und auch die beste Usability nutzt dem Webseitenbesucher nichts, wenn die relevantestenWebseitenelemente nicht richtig angeordnet sind. Der Auftraggeber oder Marketingentscheider will natürlich unbedingt Element A oder B platzieren, weil es ihm wichtig ist, aber will das auch der User? Wie oft habe ich mich zum Beispiel geärgert, wenn bei Webdesigns einfach keine f**** Telefonnummer zu finden ist….. Als potentieller Gast eines Restaurants hätte ich zum Beispiel wahnsinnig gerne einen Blick in das Lokaldesign geworfen und vielleicht noch in die Speisekarte. Es interessiert mich aber weniger, welche Philosophie der Küchenchef hinausposaunt. (Ja, kann auch wichtig sein, aber auf dem 2. Blick..)
Hat der User auch genug relevante Information, natürlich unterstrichen mit einem Wohlfühldesign :), wird er auch motiviert sein mehr in das Seitenangebot einzutauchen. Da kommen die Stichworte Storytelling ins Spiel (Restaurantbeispiel: „Hey, hast du gewusst, dass wir auch Bio-Cocktails haben..“). Ebenso ist es wichtig den Benutzer zu involvieren („Reservier gleich einen Tisch“)
Funktionalität wird bei o.g. Beispiel vorrausgesetzt, egal welches Device der User benutzt, wir haben es am Beispiel Apple gelernt: Die Dinge müssen einfach funktionieren, wie und ob, ist dem Benutzer egal. Es reicht nicht mehr dem Auftraggeber zu kokettieren, dass wir auch ältere Browser oder kleinere Bildschirmauflösungen bei der Umsetzung berücksichtigen, das ist eine Grundvorraussetzung einer professionellen Webseite, denn schließlich wollen wir nicht nur in Social Media Dialog mit dem User, sondern auch auf der Webseite oder in einer Applikation.

Zurück zu den Wurzeln

Es ist eigentlich nicht kompliziert, 1989 wurde das WWW erfunden um den Forschern das Leben zu erleichtern. Einfacher und nutzbarer sollte es werden, konzipiert nach den Bedürfnissen der Forscher, das war der Anreiz. Es ist gut, dass uns dabei die Technik immer überholt und auch die Marketingmöglichkeiten sind super, aber dabei bitte nicht auf den armen User vergessen 🙂 Wir Webagenturen sind da um das Internet besser zu machen, ist es nicht so?

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Stephan

Meine Rolle bei Liechtenecker: langgedienter Frontend-Veteran Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: Förster ohne Kontakt zu Menschen! Mein Herz schlägt für: die Arterien.
2 Kommentare.
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30. Januar 2012 um 16:58

Sehr guter Post, seh das genau so wie du Jürgen.
Was mir immer leid tut, was du ganz oben auch kurz erwähnt hast, ist dass man als Webdesigner so verschrien ist, dank den ganzen gratis Theme Anbietern und den ganzen „einfachen“ Webdesignern, die für ein paar wenige hundert Euro einen Job machen.
Responsive Webdesign – war eine großartige Veränderung und ich denke, dass es viele Leute aufhorchen lässt, dass sich das Web weiterentwickelt und immer artenreicher wird und man immer mehr Skills benötigt, um am Puls der Zeit zu bleiben. Wir müssen einfach für den User designen und alles auf ihn ausrichten.
Dies könnte ein Anfang der Revolution sein, die „schlechten“ Anbieter auszufiltern, schön wäre es zumindest, damit unser gesamtes Berufsfeld wieder einen Aufschwung in der Gesellschaft bekommt. Wobei ja Kreative immer ein bisschen Abseits der Gesellschaft stehen und stehen können, ist ja auch manchmal gut so 😉

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    admin
    30. Januar 2012 um 17:19

    Danke für deinen Kommentar!
    Ach da haben wir gar keine Angst. Eine Webseite ist ja ein Teil einer Online-Kommunikationsstrategie, da gehört einfach vieeeeeel mehr dazu als ein Theme oder Layout.

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