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Meine Top 3 Kreativitätstechniken

16. September 2014, von stephan

Auf Anhieb kreativ sein, verschiedene nie da gewesene Möglichkeiten aufzeigen und das auch noch im Alleingang? – Nicht jedermanns Sache. Besonders für Strukturliebhaber wie mich ist es nicht immer so leicht, einfach wild „loszuspinnen“. Mit Kreativitätstechniken habe ich für mich einen Weg gefunden, wie es fast immer funktioniert und mittlerweile bin ich bekennender Fan davon.
mindmap
Am liebsten brainstorme ich zwar im Team, da hier einfach in der Regel der größte und beste Output rauskommt, allerdings ist das nicht immer möglich. Deshalb habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und verschiedene Kreativitätstechniken probiert, die man auch alleine durchführen kann. Heute möchte ich euch meine Top drei vorstellen.

Mindmapping – Der Klassiker

Wenn es um Mindmapping geht, gibt es meistens zwei Gruppen: diejenigen die es lieben und die die es hassen. Ich habe als so ein Mindmapping-Gegner gestartet. Jedoch habe ich auch mit dem meiner Meinung nach schlimmsten Fehler begonnen. Ich habe die Mindmap als Inhaltsverzeichnis im Kreis gesehen und somit direkt angefangen an den Aufbau und die Struktur zu denken.
Bei handgeschriebenen Mindmaps ist das auch von Vorteil, da kann man nicht im Nachhinein Äste verschieben und einfach so etwas umändern. Allerdings geht hierbei dann die Kreativität verloren. Umso lieber habe ich deshalb diverse online Mindmapping Angebote, bei denen man im Nachhinein verschieben kann was man möchte. Diese Methode ist bereits seit längerem alltagstauglich und wird von vielen angewandt, deshalb ist sie meiner Meinung nach der perfekte Einstieg in das Gebiet der Kreativitätstechniken.

Kopfstandtechnik – Die Herausforderung auf den Kopf stellen

Die Kopfstandtechnik ist gerade für den typischen Österreicher, der sich am liebsten immer und über alles beschwert, ideal geeignet. Bei dieser Kreativitätstechnik wird die Ausgangslage auf den Kopf gestellt.
Um es besser zu verstehen werde ich es mit einem Beispiel erklären. Eine mögliche Ausgangssituation wäre folgende Frage: Was kann getan werden, damit so viele User wie möglich an einem Gewinnspiel teilnehmen? Bei der Kopfstandtechnik würde man diese Herausforderung umdrehen und sich die Fragen stellen: Was können wir tun, damit niemand bei dem Gewinnspiel teilnimmt?
Auf diese Fragestellung fallen einem normalerweise sofort unzählige Antworten ein, wie zum Beispiel:

  • nicht bewerben
  • gut auf der Website verstecken
  • unattraktiver Gewinn
  • komplizierte Vorgehensweise
  • vollkommen unlösbare Aufgabenstellungen

Je mehr Antworten man hier gibt, umso klarer wird der Umkehrschluss was man tun muss, damit so viele User wie möglich teilnehmen. Somit würde man die ausgearbeiteten Antworten umdrehen, in unserem Beispiel wäre das:

  • bewerben
  • klar auf der Website ersichtlich machen
  • attraktiver Gewinn
  • einfache selbsterklärende Vorgehensweise
  • lösbare Aufgabenstellung

Diese Methode finde ich vor allem bei Denkblockaden sehr hilfreich, da man über das eigentliche Problem nicht mehr direkt nachdenkt, sondern nur mehr den Umkehrschluss ziehen muss.

Walt Disney Methode

Eine etwas herausfordernde Methode, besonders wenn man sie alleine durchführt, ist die Walt Disney Methode. Bei dieser Kreativitätstechnik schlüpft man in drei verschiedene Rollen:

  • in den Träumer
  • den Realist
  • und den Kritiker

Um sich gut in die Rolle hineinfühlen zu können, ist es empfehlenswert sich dafür drei verschiedene Räume zu suchen bzw. drei verschiedene Plätze in einem Raum, die sich wenn möglich unterscheiden sollten. So kann man zum Beispiel beim ersten Platz am Boden sitzen, beim zweiten in einem Sitzsack und beim dritten auf einem Sessel. Natürlich kann auch verschiedene Deko sehr hilfreich sein. Je mehr sich die drei Plätze unterscheiden, umso besser.
Um sich in die Rollen ideal hineinfühlen zu können, ist ein Probelauf empfehlenswert.  Hierbei begibt man sich zu Beginn in den Träumer Bereich, dort denkt man dann an all die schönen, kreativen Momente im Leben. Nach dem Träumer Bereich wandert man weiter zum Realisiererplatz, hier denkt man an vergangene Situationen, die man clever und praktisch gelöst hat. Abschließend begibt man sich in den Kritikerbereich. Im Kritikerbereich denkt man an Situationen, die man kritisch analysiert hat. Dieser Probelauf ist vor allem anfangs wichtig, um sich mit dieser Methode vertraut zu machen.
Geht es dann an das zu lösende Problem, begibt man sich in die Träumerecke und lässt seiner Kreativität freien Lauf, ohne daran zu denken, was realistisch und realisierbar ist. Das geschieht dann nämlich am Realisiererplatz, hier reflektiert man jede einzelne Idee und beschäftigt sich damit wie man diese umsetzen kann. Bei der letzten Station im Kritikerbereich beschäftigt man sich mit den Chancen und Risiken der Idee, gibt Verbesserungsvorschläge und beurteilt die Ideen.
An dieser Kreativitätstechnik mag ich besonders, dass man in drei komplett verschiedene Rollen schlüpft und somit schauspielern kann.

Fazit

Ich bin der Überzeugung, dass jeder kreativ sein kann, man muss nur die passende Technik für sich finden. Das bedeutet ausprobieren und üben üben üben, kaum eine Methode ist von Anfang an problemlos durchzuführen. Es ist wichtig sich gerade zu Beginn dafür Zeit zu nehmen. Ebenso ist es empfehlenswert Kreativitätstechniken zuerst im Team durchzuführen, so hat man Unterstützung dabei und es erleichtert das Durchführen der Methode wenn man alleine ist.
Was ist eure Lieblings-Kreativtechnik und habt ihr eine der drei Techniken schon probiert?

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Stephan

Meine Rolle bei Liechtenecker: langgedienter Frontend-Veteran Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: Förster ohne Kontakt zu Menschen! Mein Herz schlägt für: die Arterien.
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