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Wie frei sind Medien?

30. Mai 2008, von Susanne

Angeregt von dem Blogbeitrag von Herrn Datenschmutz möchte ich hier kurz manche Praktiken in der Medienarbeit in Frage stellen.

Oft verschwimmt in der PR-Branche die Grenze zwischen bezahlter Schaltung und redaktioneller Berichterstattung. Sei es, weil Advertorials nicht als solche gekennzeichnet werden und dem Leser damit unabhängige Artikel vorgegaukelt werden oder weil regelmäßige bzw. große Inserat oder Advertorial Schaltungen sehr gerne einhergehen mit natürlich positiver Berichterstattung. Meist wird es einem aktiv angeboten, oft will der Kunden, dass ihm das garantiert wird und man sowas doch bitte aushandeln soll.

Ein Beispiel ist folgendes Angebot für einen unserer Kunden:
3x halbe Seite Advertorial
2x viertel Seite Advertorial
um den Okkasionspreis von 7.000 Euro und

„Zu diesem Paket garantieren wir Ihnen mindestens zwei redaktionelle Interviews mit Herrn XX zu einem passenden Thema im Jahr 2008.“

Der Ethik-Rat des PRVA hätte dagegen einiges einzuwenden.

Ich persönlich finde diese Angebote sehr dubios. Und sie nehmen einem tagtäglich die Vorstellung von einer guten Berichterstattung. Wenn man sie annimmt sollte man zumindest nicht auch noch verlangen, dass einem der Redakteur den Text zur Freigabe schickt – um ja sicher zu gehen, dass alles drinnen steht so wie man es möchte. Auch das gibt es und die Grenzen des PRVA Ehrenkodex werden damit sehr weit überschritten.

Ich glaube daran, dass gute Medienarbeit mit guten Themen möglich ist. Hat man aber etwas zu viel Geld übrig und keine Lust Themen zu finden, kann man es sich so sehr leicht machen.

Du willst mit jemanden über das Thema plaudern?

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Susanne

Meine Rolle bei Liechtenecker: Ideen-Generator, ist auf diversen Konferenz-Bühnen anzutreffen, bereichert unser Lab mit psychologischem Know-how Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: psychologische Forscherin im Bereich Bildung und Kinderentwicklung Mein Herz schlägt für: Meine Familie, Yoga, mit meinem Baby durchs Badezimmer tanzen
4 Kommentare.
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4. Juni 2008 um 13:50

Um mal auf die Frage der Überschrift einzugene: „Wie frei sind Medien?“
Ich bin der Meinung, dass das Internet vorallem bei Nachrichten die besten Ergebnisse bietet. Auf vielen Seiten werden noch die richtigen, ungeschönten, nicht-zensierten Nachrichten veröffentlicht, nicht so wie im TV oeder Zeitung, wo eigentlich an fast jeder 2ten Nachricht etwas „geschönt“ wurde.
Wenn es aber zb. um Kundenmeinungen o.ä. geht, liegt das Internet in Bezug auf Lügen sehr weit vorn. So wie zb. im Text angesprochen, die Advertorials. Viele Seiten bieten sozusagen eine bezahlte Meinung an, ohne einen einzigen Hinweis auf einen bezahlten Text. Wenn man sich jetzt zb. im Netz über ein Produkt schlau macht, ließt so eine bezahlte Meinung, und kauft sich dann mit gutem Gewissen das Produkt und stellt im Nachhinein fest, dass es doch nicht so ist, wie in der „Meinung“ im Internet, ärgert man sich umso mehr. Denn solchen falschen Statements verfälschen natürlich so einiges, gerade in Bezug auf Produktwerbung…
Bernd

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31. Mai 2008 um 07:58

Einen schönen guten Morgen, wünsche ich.
So einfach ist es nicht und ich muss schon ein wenig widersprechen. Denn einfach zu sagen, so ist es, da kann man nichts machen, also lass‘ die Zügel los, der Gaul geht eh durch, ist nicht die Lösung. Es mag Unterschiede zwischen den Medien in Österreich und Deutschland geben. Bei uns hier in D ist es allerdings so, dass solche Vergehen, wie oben beschrieben nicht hingenommen werden müssen, sondern schlicht nach dem Gesetz des Unlauteren Wettbewerbs an- und abgemahnt bzw. geahndet werden können und müssen.
Ich weiß nicht, wie die Tendenzen in Ö sind, aber allgemein geht es hin zu mehr Verbraucherschutz (ich sag‘ nur Ernährungsampel auf Lebensmittel) und mehr Verantwortung für die Anbieter. Dem würde das Einstampfen des Ehrenkodex entgegen sprechen. Vielmehr müssen die Medien gezwungen werden, ordentliche Arbeit zu leisten und hier wird viel eher ein Schuh draus, wenn aus dem Kodex ein Gesetz wird…
Das grundlegendes Misstrauen den Medien gegenüber wird durch das Zulassen von „wir sind käuflich“ nicht gestärkt. Auch hier ist der Trend in der Gesellschaft schon bei „konsumier ich, glaub ich!“…
Gruß Claus

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Susanne
30. Mai 2008 um 13:36

Gebe dir vollkommen recht!

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30. Mai 2008 um 13:30

Allerdings herrscht ja auch starker Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Medien. Und ein schwarzes Advertorial-Schaf reicht im Prinzip aus, um die anderen zum Nachziehen zu zwingen. Ich denke, es ist an der Zeit, sich von der Vorstellung eines journalistischen Ehrenkodex, wenn nicht von der PRVA überhaupt, zu verabschieden. Das einzige, was dieser Kodex tut, ist zu Unrecht den Eindruck erwecken, Medienmacher hielten sich an publizistikwissenschaftliche Ethik-Theorien. Einfach zu sagen: „hey, wir sind käuflich – wer schaltet, über den wird geschrieben,“ würde viel effektiver zu einer Bewusstseinsbildung und zu grundlegendem Misstrauen führen, das ohnehin angebracht ist 🙂

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