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Pickel, Aufregung und zuviel Selbstvertrauen. Digitales Marketing in der Pubertät.

2. August 2013, von stephan

pubertaet
„Die Digitalbranche ist so spannend wie noch nie“ oder „Die Onlinemarketingbudgets übersteigen zum ersten mal klassische Marketingkampagnen“. Solche Sätze hört man in letzter Zeit immer öfter. Aus meiner Sicht war Webmarketing auch vor 15 Jahren schon sehr aufregend, aber mit der Startupszene, Social Media und besonders der Verlagerung von Werbung, PR und Marketing auf eine digitale Ebene, gibt es momentan eine sehr! konzentrierte Energie innerhalb der Webbranche.
Man hat nicht nur den Eindruck oder das Gefühl, es ist Realität: Alle wollen einen Stück vom Kuchen und sämtliche Nebenbranchen stürzen sich auf das Thema digitales Marketing. Mit Buzzwords und euphorischen Versprechungen wird herumgeschleudert, dass es einem ganz schön schummrig werden kann.
Ein Lunchplausch mit einem Marketingleiter eines Konzerns hat mir dies unlängst bestätigt: „Sollen wir zuerst Content Marketing machen oder lieber Suchmaschinenmarketing. Ist Social Media noch immer so interessant, oder braucht unser Firmenservice eine App…“ Die Fragen sind entstanden weil die Werbeagentur (sonst für Klassik zuständig) und die PR Agentur parallel ihn mit Online Ideen befeuerten und wir derzeit für den Webauftritt zuständig sind. Verwirrung.
Ich beschwere mich nicht, ganz im Gegenteil, ich freue mich über diesen Wandel, weil 2013 niemand mehr von einem Hype oder „schauen wir mal“ spricht. Online Marketing wird rundum sehr ernst genommen. Doch ist Online Marketing dabei schon erwachsen geworden? Nein! Leider, nein. Es gibt einfach zuviel Rauschen momentan und es herrscht etwas Informationsoverload. Deswegen bitte mal kurz Durchatmen.

Für die Marketingentscheider

Bei dem ganzen Höhenflug, kann Webmarketing das derzeitige Loch der Finanzkrise auch nicht füllen und den Verlust bei anderen Werbemethoden nicht wettmachen.
Hier sind die Budgets und daher auch die Möglichkeiten nämlich noch nicht richtig gesteckt, sprich: zu klein. Step by Step kann ich hier nur sagen. Richtig sondieren und das Pferd lieber von hinten aufzäumen, als viele neue Ideen oder Baustellen aufzumachen, Stichwort: Strategie.
Ich empfehle dringend die Erwartungshaltung zu sondieren und 3 Schritte zurück zu gehen. Wer sind meine Kunden? Was will ich erreichen und warum? Welche Methoden passen zu meiner Idee, Produkt oder dem Unternehmen?

Für die Auftragnehmer

Ich verstehe, wir wollen alle Business machen, aber bitte auch im Sinne des Kunden oder Auftrages und nicht nur dem schnellen Geld und Etat hinterherjagen. Wir sollten uns gegenseitig Vertrauen und miteinander agieren, statt gegeneinander. Eben, erwachsen werden. Bei dem breiten Angebot  kann es DIE EINE Agentur für Online sowieso nicht geben. Nach oben genannter Sondierung, gibt es dann Profis für mobile Applikationen oder eine Agentur für Webprojekte und UX. Ebenso muss es eine Agentur für die strategische Beratung geben (als eine Lead-Agenturalternative). Derzeit geht es mir viel zu sehr darum sich zu behaupten wer denn jetzt der bessere Online Profi ist. Jeder soll seine Fähigkeiten und Talente auch für die Fachgebiete haben.

Wie kann Online Marketing nun erwachsen werden?

  1. Die Budgets müssen auch verlagert werden und nicht nur die Erwartungshaltungen dahinter
  2. Mit den Budgets kommen mehr Möglichkeiten, auch für nachhaltige Umsetzungen und Strategien, jenseits einer Kampagne
  3. Es gibt bald keine All-in-One Agentur mehr, sondern echte Spezialisten auf den Gebieten (UX.Agentur, Mobile..)
  4. Online Marketing ist keine Checkliste zum Abhaken, vielleicht passt zum Beispiel Social Media einfach nicht zum Kunden oder Projekt, dafür aber eine tolle Landingpage
  5. Agenturen (Klassik, Online, PR…) müssen besser und erwachsener miteinander kooperieren und nicht darum wetteifern wer denn nun besser Bescheid weiß
  6. Nichts überstürzen, eher 3 Schritte zurück und lieber eine ordentliche Gesamtstrategie aufbauen und dann die richtigen Maßnahmen treffen

Auch eine Pubertät ist eine spannende Zeit. Aus dem ganzen Chaos heraus wird sich wie immer die Spreu vom Weizen trennen, ich freue mich schon auf die Zukunft 😉

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Stephan

Meine Rolle bei Liechtenecker: langgedienter Frontend-Veteran Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: Förster ohne Kontakt zu Menschen! Mein Herz schlägt für: die Arterien.
2 Kommentare.
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13. April 2020 um 08:56

Ich finde es super spannend auf einzelne Branchen zu blicken. Dein Punkt 1 ist ganz besonders wichtig.

Der Bereich Versicherung versucht seit Jahren Digitales Marketing neu zu machen. Aber am Ende des Tages wird nie in guten digitalen Content investiert und hilfreiche Ratgeber gibt es in Österreich zu Beispiel nicht. Ist wohl auch eine Frage des Content Marketing?

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31. August 2013 um 03:16

Mir gefällt dein Punkt darüber, dass man nicht überall dabei sein muss. Irgendwie scheinen viele Agenturen jedem Kunden alles verkaufen zu wollen, obwohl es zur Branche einfach nicht passt. Dann wird zwar viel gemacht, aber nichts gescheit.

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