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Das Ende der persönlichen Beratung

29. Januar 2010, von stephan

„Früher war alles besser..“ Diesen Satz hört man nicht allzu selten von einer älteren Generation. Nun, ich bin ja immer schon ein Freund des Fortschrittes und der Zukunft gewesen. Dabei wissen wir alle, dass nicht immer alle Ergebnisse zu unserem Wohlwollen passieren. Ein solches Resultat hat mich vor ein paar Tagen zum Grübeln gebracht. Nämlich die Preiskultur von Konsumgütern, (speziell Technikgadgets), versus Fachhandel.
lcd fernseher mit fragezeichen

No more Beratung!

Zu meinem Erlebnis: Ich liebäugle schon sehr lange mit einem ordentlichen (damit meine ich grooooßen) Flachbildfernseher. Am liebsten wären mir gleich 52 Zoll, damit ich mit meinen altersschwachen Augen auch etwas sehen kann 😉 Noch dazu sitzen wir recht weit entfernt vom TV und manchmal machen wir es uns auch gerne vor dem einen oder anderen Konsolenspiel gemütlich. Besonders mit HD kann man sich heutzutage ein kleines Kino ins Wohnzimmer zaubern. So weit so gut. Wie meine Blogleser wissen, gibt es eine unendliche Vielzahl an Elektronikgeräten im Angebotskosmos. Wenn man sich durch diverse Bewertungen (Stichwort: Communitymanager..) durchkämpft und ein paar Forenbeiträge zu LCD-Fernsehern gelesen hat, kristallisieren sich bestimmte Geräte heraus. Es steht fest, dass es absolut keinen Sinn hat nach diesen Gerätetypen zu googeln (oder bingen oder yahooen), denn die Suchergebnisse bestehen lediglich aus Preisvergleichsportalen. Dies hat sich bei Elektroendprodukten leider so festgefressen. Nicht einmal zum eigentlichem Hersteller gelangt man über eine Suchmaschine, wenn man genau diesen Fernseher eingibt. Ich sag nur „relevante“ Suchergebnisse…, aber das ist eine andere Geschichte.

Der Besuch beim Fachhändler

Gut, dann reiß ich mich halt los von meinem Computer und mach mich auf dem Weg zu einem Fachhändler, der diesen Fernseher führt. Doch was ich dort erlebt habe, hat mich direkt sprachlos gemacht. Der besagte Händler hat einen ziemlich großen Laden (ich spreche nicht von Mediamarkt und Co.) mit viel Ausstellungsstücken, speziell Fernseher. Nachdem ich eine gefühlte Stunde – es waren sicher nur 10 Minuten – auf einen „Berater“ warten musste und ihm nach entsprechenden passenden TVs fragte, erfuhr ich Folgendes:
Verkäufer: „Warum kommen sie extra her? Es gibt keine Beratung mehr, diese Zeiten sind vorbei.“
Ich: „Warum dann dieser ganze Shopkram hier? Warum die ganzen Ausstellungsgeräte?“
Verkäufer: „Das weiß ich selbst nicht mehr, ist nur eine Frage der Zeit.“
Ich: „Welche Rolle spielen sie dann noch?“
Verkäufer: „Ich wäre eigentlich zum Wegrationalisieren.“
Ich: „Irgendwie stecken wir jetzt fest.“
Verkäufer: „Nein, denn sämtliche Information gibt es im Onlineshop, bestellen muss man auch dort, außerdem informieren sich die Kunden von heute sowieso nur mehr im Internet.“
Ich: „Ich wäre aber auch bereit etwas mehr zu zahlen, wenn ich ein richtig passendes Gerät mit ihrer Unterstützung für mich finden würde.“
Verkäufer: „Damit sind sie leider ziemlich alleine.“
Das wars, mehr konnte ich nicht rausholen. Ganz schön verblüfft war ich auf der Heimfahrt. Jetzt bin ich genauso schlau wie vorher. Aber was mich noch viel nachdenklicher gemacht hat, inwieweit der Kunde daran eigentlich schuld ist? Die persönliche Fachberatung ist ein extrem wichtiger Faktor während des Kaufprozess. Denn die jahrelange Erfahrung und Expertise kann ich mir nicht von heute auf morgen ergoogeln. Außerdem habe ich gar nicht die Zeit dafür, denn Zeit ist ja auch wiederum Geld. In meiner Branche sitze ich oft Stunden oder tagelang (Workshops) mit meinen Kunden zusammen, bevor überhaupt ein Auftrag zustande kommt. Schade, früher war das alles besser…

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Stephan

Meine Rolle bei Liechtenecker: langgedienter Frontend-Veteran Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: Förster ohne Kontakt zu Menschen! Mein Herz schlägt für: die Arterien.
21 Kommentare.
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27. Februar 2010 um 21:41

Leider war diese ganze Entwicklung doch wirklich leicht voraussehbar. Der „Händler“ auf der grünen Wiese der entweder deurlch geringere Lagerkosten hat – bis hin zu gar keinen Lagerkosten weil bBestellungen direkt an die Erzeuger / Großhändler weitergereicht haben kann natürlich wesentlich billiger anbieten als der Laden in halbwegs erreichbarer Entfernung. Und so werden auch die normalen Geschäfte gezwungen zu sparen wo immer sie können und dies geht halt auch teilweise über das Personal, dass auch gar nicht mehr die Zeit kriegt sich wirklich ensthaft mit den Produkten ausseinanderzusetzen und zum Teil eben für wenig Bezhalung nur darauf getrimmt werden möglichst viel Umsatz zu machen.
Und natürlich wird der Kunde dadurch auch weiterhin fast „gezwungen“ die Online- Angebote zu nutzen – wer zahlt schon ohne Zwang mehr als unbedingt nötig. Wie einige schon geschrieben haben scheint es eigentlich nur Saturn / Media Markt geschafft zu haben eine vernünftige Geräteauswahl mit vernünftiger Beratung UND akzeptablen Preisen anbieten zu können.

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12. Februar 2010 um 18:27

Ja, das sind die Folgen des „Beratungsklaus“ – wie ich das nenne. Habe mich schon mit vielen Fachhändlern unterhalten und sie leiden alle darunter:
Kunden kommen, lassen sich lange und ausgiebig beraten, fassen die Geräte an, ja leihen sich diese sogar zum Testen aus (Fotokameras), um dann mit der Entschuldigung „Ich überleg mir das nochmals“ den Laden verlassen, um das Teil dann billiger im Netz zu beziehen. Wie das auffliegt? Na, die Kunden erdreisten sich nicht, mit dem Produkt wieder in den Laden zu kommen, wenn es nicht mehr tut, wenn sie Fragen dazu haben…
Schade, aber wahr…

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12. Februar 2010 um 18:27

Ja, das sind die Folgen des „Beratungsklaus“ – wie ich das nenne. Habe mich schon mit vielen Fachhändlern unterhalten und sie leiden alle darunter:
Kunden kommen, lassen sich lange und ausgiebig beraten, fassen die Geräte an, ja leihen sich diese sogar zum Testen aus (Fotokameras), um dann mit der Entschuldigung „Ich überleg mir das nochmals“ den Laden verlassen, um das Teil dann billiger im Netz zu beziehen. Wie das auffliegt? Na, die Kunden erdreisten sich nicht, mit dem Produkt wieder in den Laden zu kommen, wenn es nicht mehr tut, wenn sie Fragen dazu haben…
Schade, aber wahr…

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2. Februar 2010 um 22:54

Immerhin können wir jetzt „Suchbegriff – Preisvergleich“ googeln, dann klappt das auch mit der Info!

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Monika
2. Februar 2010 um 17:53

Ich muss sagen, dass (leider) die Beratung beim Media Markt oder Saturn sehr gut ist. Die Leute dort kennen sich wirklich aus und nehmen sich die Zeit. Obwohl ich dort eigentlich nicht kaufen wollte, habe ich es schon öfter erlebt,l dass man dort gut beraten wird.

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Monika
2. Februar 2010 um 17:53

Ich muss sagen, dass (leider) die Beratung beim Media Markt oder Saturn sehr gut ist. Die Leute dort kennen sich wirklich aus und nehmen sich die Zeit. Obwohl ich dort eigentlich nicht kaufen wollte, habe ich es schon öfter erlebt,l dass man dort gut beraten wird.

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2. Februar 2010 um 12:37

ich höre immer zocken = LCD weil sich sonst die anzeige der spielstände einbrennen könnte. ansonsten beim googeln einfach dahinter -preisvergleich -shop oder warten, da gerade eine neue generation mit LED oder auch LED hintergrundbeleuchtung auf uns zukommt. skype wird eingebaut und manche bekommen grade record to usb dazu.

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Christian W.
30. Januar 2010 um 11:44

Mir gings vor einem halben Jahr ähnlich, als die neue Wohnung mit Flachbild-TV und Heimkino-Soundsystem ausgestattet werden sollte. Ich wär gern bereit gewesen, mehr zu bezahlen wenn ich durch einen Verkäufer das richtige Gerät gefunden hätte. Beim Fernseher wars hinsichtlich Beratung allerdings eher wie Handtaschen kaufen. Abgesehen davon dass ich in keinem Elektronik-Laden, weder klein noch groß, ein aktuelles Gerät gefunden hab, warn diese „alten“ Geräte genauso teuer wie die aktuellen Serien bei Online-Händlern.
Beim Surround-System wars Anfangs frustrierend: Gleiches Bild wie beim TV. Geräte von vor zwei Jahren zum gleichen Preis wie aktuelle Geräte beim Online-Händler. Dann hatte ich Glück: Wirklich kompetenter Berater bei einem der Großen (beim „Ich bin doch nicht blöd Mann“), der auch gerade einen aktuellen Surround-Receiver ins Sortiment aufnahm. Preislich warens insgesamt ca. 40 Euro mehr – das wars mir aber wirklich wert. Mit dem Verkäufer hab ich das Wohnzimmer und Aufstellung der Möbel am Zettel skizziert und mich ne viertel Stunde beraten lassen wo ich die Boxen am besten montier. Position, Höhe, genaue Ausrichtung, Verkabelung wurde alles erklärt, inklusive verschiedener Ansichten zu Details die laut ihm eher Glaubensfragen sind.
Meine Lehre daraus und aus der ganzen Einrichtung der Wohnung mit E-Geräten: Gute Beratung findet man nur durch Glück. Teilweise sind wir optimistischerweise an verschiedenen Tagen in die gleichen Läden gefahren um von jemand anderem beraten zu werden.

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29. Januar 2010 um 16:09

Der Verkäufer war entweder sehr locker oder extrem frustriert, weil er wirklich bald auf der Straße sitzt. Der Dialog ist auf jeden Fall Weltklasse!
LG!

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29. Januar 2010 um 16:09

Der Verkäufer war entweder sehr locker oder extrem frustriert, weil er wirklich bald auf der Straße sitzt. Der Dialog ist auf jeden Fall Weltklasse!
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Basti
29. Januar 2010 um 16:07

Ganz ehrlich: genau die gleichen Erfahrungen habe ich auch gemacht und letztlich mich über viele Monate mit diesem Thema selbst beschäftigt. Mein simples und (mittlerweile) verifiziertes Ergebnis:
je größer, desto Plasma!
Da wir ebenfalls sehr weit weg sitzen, auf natürliche Farben stehen und auch direkt einen 50 Zoll TV haben wollten, haben wir uns nach langer Zeit den Panasonic TXP50V10E gekaut und sind in allen Belangen restlos zufrieden. Alleine die Möglichkeit, den Gammawert auf 2.2 zu stellen, hat mir imponiert 😉
Wenn Du also Wert auf natürliche Farben legst, dann nimm Plasma 😉
Dies aber nur so am Rande!
Viele Grüße,
Basti

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admin
29. Januar 2010 um 14:36

@Bjoern doch ist leider wahr. das geschäft wollte ich hiermit nicht in den dreck ziehen,. die mailanfrage nehm ich beizeiten in anspruch, danke.

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admin
29. Januar 2010 um 14:36

@Bjoern doch ist leider wahr. das geschäft wollte ich hiermit nicht in den dreck ziehen,. die mailanfrage nehm ich beizeiten in anspruch, danke.

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29. Januar 2010 um 14:31

Das kann ich nicht glauben. Welches Geschäft war das? Ich habe vor ein paar Jahren noch einen „Fachmarkt“ als Fil.-Leiter geführt. Eventuell kann ich noch ein oder 2 Fragen zum Thema beantworten. Seien Sie so frei zu mailen!

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Andrea Högerl
29. Januar 2010 um 13:28

Wenn jeder bereit wäre beim Fachhandel die Portfion extra zu bezahlen hätte sich die Beratungsleistung auch gehalten. Etwas ist Mediamarkt und Staturn etc schon auch daran schuld. Denn diese haben in der Werbung die ganzen Preisvergleiche und Dumping public gemacht.

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Andrea Högerl
29. Januar 2010 um 13:28

Wenn jeder bereit wäre beim Fachhandel die Portfion extra zu bezahlen hätte sich die Beratungsleistung auch gehalten. Etwas ist Mediamarkt und Staturn etc schon auch daran schuld. Denn diese haben in der Werbung die ganzen Preisvergleiche und Dumping public gemacht.

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Twitterreply
29. Januar 2010 um 13:25
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admin
29. Januar 2010 um 12:40

@Jens ja Plattenläden sind in Wien leider auch tot. Der legendäre Black Market hat auch schon zugemacht. Da hilft auch nur mehr online bestellen. Aber das Feeling ist halt auch weg.

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29. Januar 2010 um 11:51

JA, wir Kunden machen uns selber die Geschäfte und Infrastruktur kaputt. Geiz ist geil und dumm. Bei uns in Mainz gibt seit bestimmt 10 Jahren keinen normalen Plattenladen mehr. Ich kann nur zwischen Mediamarkt und Saturn wählen.
Nach 36 Jahren macht nun ein Sporthaus dicht, weil es mehr kostenlose Beratungsstelle für Internetshops ist, als ein Geschäft. http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/meldungen/8241305.htm
Die Haltung der Menschen scheint zu sein, erstmal alles Kostenlose – die Beratung in diesem Falle – mitzunehmen und dann möglichst kostenoptimiert zu kaufen. Damit schaufeln wir uns und dem Einzelhandel das Grab, über das wir später jammern werden.

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Technologie – Blogbeitrag

Generative AI: Eine Web-App in 50 Bahn-Kilometern

18. April 2024, von stephan

Es ist früher Donnerstagabend am Wiener Franz-Josefs-Bahnhof. Schwärme an Pendlern strömen in die Züge. Die Menschen wirken erschöpft und müde. Viele nutzen die Zeit im Zug um ein Buch zu lesen oder einfach nur aus dem Fenster zu schauen. Die Zugfahrt nach dem Büro ist für mich meistens die Zeit, offene Tasks abzuschließen, Tickets zu verschieben und zu kommentieren oder E-Mails zu beantworten. Doch heute soll das anders sein.

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Liechtenecker Leseliste #62 mit Susanne Liechtenecker
Inspiration – Podcasts

Folge #62 mit Susanne Liechtenecker

27. November 2020

In Folge 62 besinnt sich Susanne auf die Anfänge dieses Podcasts und begrüßt keinen Gast, sondern erzählt über das Buch "Jäger, Hirten, Kritiker" von Richard David Precht und warum es sie inspiriert hat.

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