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Darf's a bisserl Programmieren sein?

11. Oktober 2016, von Christoph
Blog article image illustration of a developer in front of a laptop

Programmieren ist derzeit allgegenwärtig. Dutzende Online-Lernplattformen gibt es schon dazu und zusätzlich tauchen auch immer mehr “analoge” private Coding Schulen auf. In einigen Ländern ist es schon ein Schulfach und in vielen anderen, wie bei uns, wird gerade darüber diskutiert. Sogar meine Freundin möchte mittlerweile, dass ich ihr Programmieren beibringe :-). Ja genau, ich bin einer von diesen “Programmierern” und möchte euch gerne etwas über meinen Beruf erzählen.

 Ja, ich bin Programmierer und NEIN ich repariere nicht deinen Computer!

Programmieren ist nicht gleich Programmieren

Zuerst sollten wir aber einmal eines klären: Was ist eigentlich Programmieren? Wikipedia meint dazu: “Programmierung bezeichnet die Tätigkeit, Computerprogramme zu erstellen”. Das sagt natürlich nicht sehr viel aus und kann alles bedeuten. Gleich vorweg, ja, ich bin Programmierer und NEIN ich repariere nicht deinen Computer ;-). Als Programmierer finde ich, dass es diese Beschreibung sehr viel besser trifft: Programmieren ist nichts anderes, als das systematische Lösen von Problemen. Aber ja, ein Computer ist natürlich auch involviert. 

Außerdem ist es ein Unterschied, ob man ein Betriebssystem oder eine Website programmiert. Ebenso wie es ein Unterschied ist, ob man in einem 30-köpfigen Team oder als Freelancer allein arbeitet, ob man für Kunden, oder für sich selbst arbeitet usw. Ich bin ein Web-Entwickler und daher werden die meisten Aussagen dieses Artikels sich natürlich auch auf diesen Bereich des Programmierens beziehen.

Programmieren ist kein „normaler“ Job

Das merkt man gleich einmal bei der Ausbildung, denn diese ist oft gar nicht nötig. Im Speziellen meine ich damit Universitäten und Fachhochschulen. Dort gibt es natürlich Fächer und Zweige, die sich damit befassen, aber den Großteil kann man sich beim Programmieren auch selbst beibringen. Im Gegensatz zu vielen anderen Jobs geht es beim Programmieren nicht um Zeugnisse oder Abschlüsse, sondern um den tatsächlichen Output und dessen Qualität. Ich habe zwar einen Bachelor, aber meinen Job bei Liechtenecker hätte ich auch ohne Abschluss bekommen.

Viel wichtiger ist: Welche Projekte hast du schon gemacht? Was kannst du herzeigen? Ich kenne viele Leute, die einen Master gemacht haben, nur weil man das eben so macht und beim Jobeinstieg braucht. Viel Sinn macht das für mich nicht und ich hätte es auch kein weiteres Jahr auf der Uni ausgehalten ;-). Ich wollte raus in die Welt und an realen Projekten arbeiten.

Mit 9-5 kommst du nicht sehr weit

Der nächste große Unterschied zu anderen Jobs ist die Weiterbildung, denn diese passiert quasi ständig. Das merkt man besonders bei der Web-Programmierung. Das Internet entwickelt sich rasend schnell weiter und das muss der Programmierer auch. Täglich tauchen neue Technologien, Tools und Best Practices auf und es ist schwer hier den Überblick zu behalten. Mit der Einstellung “never change a running system” kommt man nicht weit und wird sich auch schnell überfordert fühlen. Daher empfehle ich jedem, die goldene Mitte für sich selbst zu suchen. Ständige Weiterbildung ist auf jeden Fall notwendig, aber jeden neuen JavaScript Framework Trend muss man nicht mitmachen.

Gute Arbeitgeber wissen hier wie wichtig es ist, Zeit für Experimente, Recherchen und Tests einzuplanen. Gib deinen Programmierern Freiraum und du wirst es nicht bereuen. Aber auch zu Hause hört es meistens nicht auf. Wer einmal mit dem Programmieren angefangen hat, der wird das auch in seiner Freizeit gerne machen. Hier spreche ich nicht nur von den unzähligen Website-Anfragen aus der Verwandtschaft oder dem Freundeskreis. Gerade in der Freizeit hat man die Möglichkeit, an eigenen Projekten zu arbeiten und neue Dinge auszuprobieren. Wenn man dann seine Erfahrungen auch festhalten möchte, entsteht daraus schnell der private Blog, der natürlich auch etwas Zeit in Anspruch nimmt. Das bringt uns gleich zu einem neuen sehr interessanten Punkt.

Wir arbeiten oft ohne Bezahlung

In unserem Bereich ist Open Source ein großes Thema. Bei uns geht es dabei um Code, der einfach gesagt gratis ist. Jemand stellt seinen Code anderen zur Verfügung, ohne etwas dafür zu verlangen. Das kann eine Funktion, eine Bibliothek oder ein ganzes Framework sein. Sehr viele Tools, die wir täglich bei der Arbeit verwenden, kosten nichts. Aber warum macht man das? Warum stellt man seine Arbeit gratis anderen zur Verfügung? Eine Bank oder ein Tischlerbetrieb würden das wohl kaum machen. Im Internet ist aber alles etwas anders. Natürlich ist nicht alles was gratis ist auch umsonst. Wer seine Blog Artikel gratis zur Verfügung stellt, lernt dabei selber sehr viel und kann seine Erfahrungen an einem Ort sammeln. Außerdem lernt man so leicht andere Programmierer kennen und kann spannende Diskussionen führen.

So viele Inhalte standen einem selbst gratis zur Verfügung, als man begann, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Umso schöner ist es, sich hier revanchieren und der nachkommenden „Generation“ mit Erfahrung weiterhelfen zu können.

Programmierer sein ist nicht für jeden etwas

Bis jetzt hat das alles ja gar nicht so gut geklungen, oder? Arbeiten in der Freizeit, Projekte ohne Bezahlung und ständiges Weiterbilden? Kann das Spaß machen? Eines kann ich euch gleich sagen: Programmieren ist kein 9-5 Job, wie ihr es vielleicht von manchen Freunden kennt. Wer also etwas Gemütliches sucht (was gar nicht negativ gemeint ist), ist wahrscheinlich woanders besser aufgehoben und deshalb kann ich meinen Job auch nicht jedem empfehlen.

Für mich ist Programmieren aber trotzdem der geilste Job der Welt!

Programmierer sind digitale Heroes

Für mich ist Programmieren aber trotzdem der geilste Job der Welt! Das liegt einfach daran, dass es mir wirklich Spaß macht. Die Hälfte meines Lebens werde ich damit verbringen, Geld zu verdienen. Deshalb macht es doch sehr viel Sinn, etwas zu tun, das mich erfüllt. Als Programmierer bin ich ein digitaler Künstler, der etwas aus dem Nichts erschafft und das ist ziemlich cool.

Außerdem bin ich extrem flexibel. Alles was ich zum Arbeiten brauche, ist ein Laptop mit Internetverbindung und diese Voraussetzungen erfüllen sehr viele Orte und Plätze auf dieser Welt. Wer also gerne “remote” arbeitet, ist als Programmierer gut aufgehoben!

Dazu kommen die guten Zukunftsaussichten: Programmieren ist ein wichtiger Job für die Zukunft. Die richtig große Digitalisierung ist gerade erst im Gange und wir werden täglich mehr Programmierer brauchen. Ich mache mir also keine Sorgen um meine Branche und das ist sehr angenehm bei der hohen Arbeitslosigkeit derzeit.

Ab in die Schule

Das Digitale wird in unserem Leben immer wichtiger. Deshalb bin ich ein großer Befürworter für Programmieren in der Schule. Dabei geht es nicht nur darum, dass jeder ein Programmierer werden soll. Es geht darum einen besseren Einblick in die digitale und technische Welt zu bekommen, in der wir leben. Programmieren hilft beim logisch Denken und Lösen von Problemen. Das kann wohl wirklich niemandem schaden ;-). Im Gegenteil, es wird unseren Kindern bei der Entwicklung helfen und uns besser auf die Zukunft vorbereiten.

Programmieren ist ein Job der Zukunft und derzeit gefragter denn je.

Fazit

Wie man gesehen hat, gibt es sehr viel zum Thema Programmieren zu erzählen. Programmieren ist ein Job der Zukunft und derzeit gefragter denn je. Wen ich also noch nicht abgeschreckt habe, der sollte sich auf jeden Fall überlegen, das Programmieren auszuprobieren. Langweilig wird es unter Garantie nie werden  :-).

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Christoph Rumpel

Meine Rolle bei Liechtenecker: - Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: - Mein Herz schlägt für: -
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