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CMS Wahl – Teil #2: WordPress im Detail

8. März 2018, von Daniel
CMS Wahl: Wordpress Bild

Es ist wieder soweit! Ein weiterer Beitrag der Serie “CMS Wahl” ist finalisiert. Im ersten Teil habe ich einige Fragen ausgearbeitet, die bei der Wahl des passenden CMS helfen, und zusätzlich Drupal 8 genau beleuchtet. Falls ihr den verpasst habt, könnt ihr ihn hier nachlesen: CMS Wahl – Teil #1: Drupal im Detail.

Heute ist WordPress an der Reihe. Auf geht’s!

WordPress

WordPress ist ein PHP Blog-System, veröffentlicht unter der GNU-General Public License. Es kann unter https://wordpress.org/download/ heruntergeladen werden. WordPress bietet gleich nach der Installation ein voll funktionsfähiges Blog-System. Sind weitere Funktionen nötig, kann das System durch Plugins erweitert werden.

Nach der Installation von WordPress hat man folgende Funktionen gleich “out-of-the-box”:

  • Suchfunktion
  • Blog-Funktion
    • Artikel
    • Kommentare
  • Seitenverwaltung
  • URL-Rewriting für lesbare URLs
  • Multilevel Menü Support
  • “Sicherheitsupdate”- und “Neue Release”- Benachrichtigungen
  • Benutzerprofile
  • Plugin Management
  • Theme Management

Plugins

Bei beinahe jedem Projekt muss man das Blogsystem erweitern. Momentan sind laut der WordPress-Plugin Seite 54.405 Plugins im Store verfügbar. Da findet man schon einige Funktionen!! Sollte man trotzdem noch weiteren Code benötigen, bietet das WordPress Plugin Handbook eine tolle Einführung in die Plugin-Entwicklung.

Hier kann ich nur herzlichst empfehlen auch die Coding-Standards einzuhalten ;))

Themes

Durch die große Community gibt es unzählige WordPress Themes. In dem Theme-Directory kann man für beinahe jede Anforderung das passende Theme finden.

Auch eigene Themes sind im Handumdrehen erstellt. Man kann entweder ein Stand-Alone Theme erstellen, oder ein bestehendes Theme als Basis für seine eigenen Adaptionen nehmen.

Um ein Theme installieren zu können, muss nur ein einziges File angelegt werden!

Unglaublich easy

Eins muss man den Entwicklern von WordPress schon lassen – sie haben ihr System wirklich einfach für alle Anwender gemacht. Das Dashboard (= Backend) ist sehr übersichtlich und schön gestaltet, sodass die Einarbeitungszeit – je nach Erfahrung – nur wenige Minuten beträgt. Seiten und Beiträge zu bearbeiten ist in WordPress tatsächlich so einfach, wie ein Word-Dokument zu editieren.

Auch Entwicklern wird es durch die zur Verfügung gestellten actions und filter leicht gemacht. Einfach einen hook definieren, und wo immer dieser gebraucht wird aufrufen.

MVC? ääh.. ne :’(

Die Einfachheit bietet leider auch Nachteile. Beispielsweise ist das System noch nicht einmal nach dem MVC (Model-View-Controller)-Konzept gebaut. Die Templates sind voller PHP-Code.

Der Datenbank-Layer wirkt ebenfalls etwas verstaubt, wenn man als Vergleich beispielsweise den Symfony Database-Layer wählt.

Wenn man also ein Fan von guter Wiederverwendbarkeit, schönem Code und sauberer Trennung von Logik, Inhalt und Design ist, steht man mit WordPress leider schnell mal an.

Vorteile von WordPress:

  • Sehr einfache Bedienoberfläche
  • Laut wordpress.org nutzt 29% des Webs WordPress → Sehr sehr sehr große Community
  • 1-Klick Updates
  • Aufgrund der Einfachheit ist die Erstellung und Wartung einer WordPress-Seite  günstig

Nachteile von WordPress:

  • Inkompatibilitäten zwischen Plugins/Plugin-Versionen
    Es kann vorkommen, dass 2 Plugins nicht kompatibel sind. Das kann bewirken, dass nach einem Plugin-Update die ganze Webseite kaputt ist.
  • Kein Caching im Core (kann jedoch mit einem Plugin umgangen werden)
  • Keine verpflichtenden Naming-Conventions in Plugins
    Man kann, muss aber keine Namespaces und Klassen verwenden. Hooks können benannt werden wie man will.
  • Kein dependency-management
  • Kein sauberer Code
  • WordPress beinhaltet viel allgemeinen Code, der bei jedem Aufruf geladen, jedoch nicht immer benötigt wird → das wirkt sich natürlich negativ auf die Ladezeit aus.

Zusammenfassend kann man sagen, dass WordPress ein super System für Web-Neulinge und kleinere Projekte ist. Aufgrund der unglaublichen vielzahl an Plugins, kann man sich schnell eine funktionierende (aber Achtung: nicht optimierte) Webanwendung bauen.
Sobald ein Projekt eine gewisse Komplexität erreicht, würde ich jedoch von WordPress abraten, da es grundsätzlich ein Blog-System ist.
Ich wage mal zu behaupten: Man baut kein komplexes Projekt auf Basis eines Blog-Systems 😉

Du willst mit jemanden über das Thema plaudern?

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Daniel

Meine Rolle bei Liechtenecker: Backend Development🤓 Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: Musiker Mein Herz schlägt für: PHP Development, Progressive Metal, Kaffee
5 Kommentare.
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16. August 2018 um 13:47

Da ihr ja euch anscheinend auch viel mit JavaScript beschäftigt – ich habe euch über einen Blog-Eintrag gefunden -, schaut euch doch mal unser ReactJS-basiertes CMS Scrivito an: https://www.scrivito.com/

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8. März 2018 um 17:40

Den Satz „Aufgrund der Einfachheit ist die Erstellung und Wartung einer WordPress-Seite günstig“ finde ich mutig.
Imho ist es eher im Gegenteil so: Aufgrund der heiligen Abhängigkeits-Dreieinigkeit von Core, Theme und PlugIns ist die Erstellung und Wartung eines Standard-Blogs mit WordPress günstig. Ab dem Moment, wo ich PlugIns brauche – und die brauche ich ja schnell – begebe ich mich in ein Chaos aus Abhängigkeiten und die Entwicklungszeit steigt exponentiell an.

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    Daniel Steindl
    9. März 2018 um 08:59

    Lieber Christian,
    du hast natürlich Recht und ich habe es auch explizit als Nachteil erwähnt: Es kann zu Komplikationen kommen!
    Wenn die Plugins bedacht gewählt sind, kann ich aus meinen Erfahrungen sagen, dass sich die Probleme in Grenzen halten.
    Allerdings muss ich hier auch nochmals von WordPress abraten, wenn das Projekt komplexer wird.
    Liebe Grüße,
    Daniel

    9. März 2018 um 09:50

    Ja. Wenn man sich auskennt und mit Bedacht wählt – kein Problem.
    Meine Bedenken kommen auch gar nicht so sehr deswegen, weil fitte Web-Menschen WP nutzen (das tue ich auch); es ist eher, weil sich bei vielen Menschen – und besonders unter sog. Beratern – durchgesetzt hat zu sagen: „Wir machen mal eben ’ne neue Site. Mit WP geht das ganz fix und billig“. Und das entsprichet nicht der Wahrheit – deswegen neige ich dazu, solche Artikel zu kommentieren 😉

    Daniel Steindl
    9. März 2018 um 11:47

    Da stimme ich dir zu! Vor den sogenannten, teilweise selbst-ernannten Beratern sollte man sich sowieso in Acht nehmen ?
    Vielen Dank für dein Feedback!

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