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UX im Alltag: Online Shopping

18. Dezember 2015, von Marion
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Seit ich die unendlichen Weiten des Online Shoppings für mich entdeckt habe, kommt es immer öfter vor, dass ich den Weg in den Store scheue und mich lieber in einem Moment der Ruhe vor meinen Laptop zurückziehe. Von dort aus durchstreife ich dann diverse Shops und Kategorien, um meinen Warenkorb und meine Wunschliste zu bestücken. Das mach ich solange bis meine Vernunft einen Warnschuss abgibt oder mich die Summe am Ende der Liste wieder zurück auf den Boden der Tatsachen holt. Auch wenn ich schlussendlich wieder die Hälfte der ausgewählten Artikel aus meinen Warenkorb werfe, genieße ich den Prozess des Shoppens. Ich finde es angenehmer, ruhiger, übersichtlicher und meistens auch einfacher als in ein Geschäft zu gehen. Trotzdem stoße ich bei meinen Shopping-Touren immer wieder auf Hindernisse, die mich fast zur Verzweiflung treiben.

Der Wunsch nach Orientierung

Wenn ich beispielweise aus versehen auf der deutschen Seite eines Shops eingestiegen bin, meinen Einkaufskorb bereits sorgfältig gefüllt habe, am Ende der Bestellung zum österreichischen Shop weitergeleitet werde und meine Warenkorb plötzlich wieder gähnende Leere aufweist. Ganz ehrlich, in solchen Situationen stehe ich kurz vor einem Schreikrampf, zweifle an dem gesamten Konzept des Online-Shoppings und möchte nur eine Frage in die Tiefen des World Wide Webs hinein schreien: „Warum kann das nicht einfacher sein?“ Nachdem die Verzweiflung abgeklungen ist, beginne ich dann meistens ein bisschen vor mich hin zu spinnen. Was wäre, wenn bei der Öffnung des Shops ein Fenster aufgepoppt wäre, mit der Frage, wo ich denn einkaufen möchte? Was wäre, wenn ich dann direkt zum Shop von Österreich weitergeleitet worden wäre und mir den ganzen Ärger erspart hätte? Da das Leben aber kein Wunschkonzert ist, versuche ich dann meistens doch mit ansteigender Antipathie die einzelnen Stücke wiederzufinden und sie erneut in den Warenkorb zu befördern.

Der Wunsch nach Erleichterung

Ein weiteres Problem, das beim mir immer wieder auftaucht, ist durch meine Gier und mein starkes Bedürfnis nach Auswahl bedingt. Ich bestelle leider immer viel zu viel und das artet meistens in überdimensionalen Paketen aus, die ich mir dann bei der Poststelle meiner Nähe abholen darf. Da ich auch nicht besonders groß und stark bin, musste ich im Laufe der Zeit Mittel und Wege finden dieser riesigen Pakete Herr zu werden. Zugegeben, meine Lösung ist pragmatisch, aber sie funktioniert ;-).
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Während ich dann mein Paket unter den etwas komischen Blicken meiner Mitmenschen nach Hause schiebe, träume ich wieder ein bisschen vor mich hin und überlege, was mir diese Situation ersparen hätte können (natürlich, außer weniger zu bestellen). Was wäre, wenn am Ende der Bestellung aufgeschienen wäre wie groß mein Paket ist und wie viel es ca. wiegt? Dann wäre ich zumindest direkt mit den Einkaufswagen hingefahren und hätte ihn nicht im Nachhinein holen müssen ;). Was, wenn ich dann die Möglichkeit gehabt hätte, meine Bestellung in mehrere kleine Pakete aufzuteilen? Mit Sicherheit hätte ich diese Option genutzt.

Der Wunsch nach Transparenz

Wenn ich nun dieses riesige Paket zu mir nach Hause transportiert habe, bekomme ich die Belohnung für meine Mühen: Die Anprobe :-). Tatsächlich nimmt diese bei mir im gesamten Einkaufsprozess jedoch ein relativ kurzes Zeitfenster ein. Und danach heißt es wieder alles verpacken und zurück auf die Post. Wenn ich dann im Laufe der nächsten Tage meinem Benutzerprofil im jeweiligen Shop einen Besuch abstatte, ähnelt dies oftmals einem Ratespiel. Meist möchte ich nur wissen wie der Status meiner Bestellung ist. Ist sie bereits wieder beim Händler eingegangen oder noch unterwegs? Fragen über Fragen, die mir meist nur beantwortet werden, wenn ich mit der netten Dame oder dem netten Herren vom Kundenservice telefoniere und meine Bestellnummer oder Kunden-ID angeben – die auch nicht immer ganz so einfach zu finden ist. Während ich der Stimme am anderen Ende der Leitung zuhöre, wie sie kommentiert, was sie gerade macht, driften meine Gedanken manchmal ab. Was wäre, wenn mir jeder Online Shop einfach so anzeigen würde, in welchem Status sich meine Lieferung oder meine Pakete (falls es mehrere sind) befinden? Was, wenn ich auch sehen könnte, wann ca. der nächste Status (beispielsweise der Eingang des Pakets oder die Rücküberweisung meiner Zahlung) erreicht sein wird. Was wenn endlich Transparenz herrschen würde?

Der Wunsch nach einem Hochgefühl

Nachdem ich wieder einmal erfolgreich all diese Hürden genommen habe, frage ich mich dann doch, ob es nicht einfacher gewesen wäre in ein Geschäft zu gehen. Es sind die kleinen Mühseligkeiten, die meiner User Experience (die gerade bei mir als Shopping-Liebhaber ein unendliches Potential aufweist) einen Dämpfer versetzen. Was danach zurückbleibt ist nicht, wie es eigentlich sein sollte, ein Hochgefühl, sondern Anstrengung. Was wäre, wenn ein Online-Shop diese Anstrengung vollständig durch ein Hochgefühl ersetzen könnte? Würde ich dann überhaupt noch wo anders einkaufen? Wahrscheinlich nicht.

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Marion

Meine Rolle bei Liechtenecker: Powerfrau im Bereich Content UX & Innovationsmanagement, Schöpferin von Präsentationen und Workshop Designs Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: Chefin von irgendwas/irgendwem Mein Herz schlägt für: Gute Geschichten, Fashion, gesundes Essen, Reisen, verrückte Menschen, neue Erfahrungen
3 Kommentare.
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Mara
25. Februar 2016 um 09:03

Toller Artikel! Und ein super Tipp- bei mir wird’s allerdings ein Edeka-Einkaufwagen werden 🙂

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Juergen
19. Dezember 2015 um 17:36

Super, mir gehts auch immer so

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