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QR-Code User Experience

“Was trägt ein QR-Code zur Vereinfachung meiner User Journey bei?” Mit dieser Frage, kann die QR Code User Experience gesteigert werden.

21. Oktober 2020, von Susanne
QR Code User Experience

“Endlich ergeben QR-Codes aus User Experience Sicht Sinn!” Das war mein Gedanke, als ich vor einigen Tagen in einem Wiener Lokal saß, mich aufgrund von Corona-Maßnahmen als Gast registrieren musste und dabei ein QR (Quick Response) Code zum Einsatz kam.

Warum QR-Codes erst jetzt Sinn ergeben

Es gab sie zwar schon seit Längerem, vor allem in der Industrie, aber erst mit dem Siegeszug des Smartphones – also einem Gerät, dass einerseits die nötige Kamera hat, um etwas zu “lesen”, und andererseits eine Verbindung zum Internet, um Inhalte aufzurufen – war auch die Nutzung im privaten Bereich möglich. 

Dennoch, die Hindernisse waren groß. Wenn man bedenkt, dass das erste iPhone im Jahr 2007 auf den Markt kam, mit geringeren Möglichkeiten im Vergleich zu den Geräten, die wir jetzt mit uns herumtragen, und noch deutlich weniger Verbreitung als heute, so wundert es nicht, dass im Jahr 2012 noch nicht der Hype um das Scannen der Codes ausgebrochen ist. 

Es war einfach zu umständlich.

Das Aufrufen der QR-Codes mit der Kamera des Handys war damals nicht möglich. Man brauchte eine eigene QR-Code Reader App. Man musste also den Usern erstmal schmackhaft machen, eine eigene App runterzuladen, damit sie einen Code scannen können, der im schlimmsten Fall zu damaligen Zeiten, einfach auf eine nicht mobil optimierte Seite geführt hat. Eine schlechtere User Experience kann man sich kaum vorstellen.

Das ist heute schon deutlich einfacher mit den meisten modernen Smartphones. Beim iPhone reicht der Schnelleinstieg in die Kamera App des Handys, für das man nicht mal sein Telefon entsperren muss. Kamera auf den Code halten. Inhalt wird aufgerufen, was man nur noch bestätigen muss und dazwischen wird das Telefon gleich entsperrt, weil es ja ohnehin das Gesicht erkennt. 

Der Vollständigkeit halber möchte ich hier noch festhalten, dass im asiatischen Raum QR-Codes schon damals sehr gut angenommen wurden. Ich vermute wegen der früheren breiteren Smartphone-Durchdringung und höherer Technikakzeptanz.

Positive Beispiele für QR-Codes 2020

Ich persönlich war von QR-Codes nach dem Hype zu Beginn des Jahrzehnts eher genervt. Zu viele negative Erfahrungen oder umständliche Umsetzungen haben mich dafür stumpf gemacht. 

Aber das stimmt nicht ganz. Still und heimlich haben sich die Codes in mein Leben geschlichen, ohne dass ich groß darüber nachdachte. Das macht für mich den wahren Erfolg aus: Wenn Technik als solche gar nicht mehr wahrgenommen wird, sondern selbstverständlich ist. 

Hier also drei positive Nutzungsbeispiele von QR-Codes aus meinem Leben:

1. Gast Registrierung

Wie schon eingangs erwähnt muss man sich nun in einigen Städten Österreichs aufgrund von Maßnahmen gegen Covid-19 beim Besuch von Lokalen registrieren. In manchen Gaststätten passiert das mittels Zettel und Kugelschreiber, in manchen mittels App – zum Beispiel Getsby. QR-Code klebt am Tisch, einfach scannen, Formular geht auf (und wenn man bei Getsby registriert ist, ist es auch schon ausgefüllt), Tischnummer ist schon festgehalten (manchmal) und dann einfach nur einen Button klicken zum abschließen. Da kann man sich gleich viel schneller dem Gesprächspartner widmen und das Personal muss sich nicht mit einer Zettelwirtschaft abmühen. 

2. App Download

Wer heutzutage ein physisches Produkt kauft, muss oder kann sich dafür registrieren, um einen Zusatznutzen zu haben, eine passend App dazu downloaden oder vieles mehr. Erst kürzlich habe ich für meine Kinder ein physisches Spiel gekauft, bei dem man Inhalte digital via App ergänzen kann. Schnell den QR-Code gescannt. Zack. Alles da. 

3. Erlagschein/Rechnung Bezahlung

Das ist das Beispiel, bei dem ich zugeben muss, dass ich hier auch schon vor Jahren gesagt habe “Endlich ergeben QR-Codes Sinn!”. Aber es war für mich ein so derartiger Einzelfall, dass ich nicht weiter darüber nachgedacht habe. Auf vielen Erlagscheinen (zum Beispiel – angeblich – von der Stadt Wien, wenn man eine Parkstrafe bekommt; nicht, dass mir das ständig passieren würde) oder auf Rechnungen sind mittlerweile QR-Codes abgebildet.

Dank der neuen Banking Apps der meisten österreichischen Banken -– Digitalisierung im Banking Sektor sei Dank – kann man einfach sein Smartphone zücken, Banking App öffnen, QR-Code scannen, einloggen per Gesichtserkennung und all die lästigen Details wie IBAN, Betrag, Empfänger, Nummern, die als Zahlungsgrund angegeben werden müssen, sind bereits vorausgefüllt. Ein Traum!

Was haben all diese Beispiele gemeinsam?

Sie vereinfachen meine User Journey um ein Vielfaches und schaffen für mich dadurch eine positive User Experience!

Was lernen wir daraus?

Anstatt sich “nur” die Frage zu stellen, was hinter dem Aufruf des QR-Codes passiert – also auf der Inhaltsebene, ist die noch wichtigere Überlegung: “Was trägt ein QR-Code zur Vereinfachung meiner User Journey bei?”

Da ich einige positive Beispiele aus meinem Alltag mit QR-Codes lange nicht aktiv wahrgenommen habe, würde ich mich über weitere Beispiele in den Kommentaren freuen. 

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Susanne

Meine Rolle bei Liechtenecker: Ideen-Generator, ist auf diversen Konferenz-Bühnen anzutreffen, bereichert unser Lab mit psychologischem Know-how Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: psychologische Forscherin im Bereich Bildung und Kinderentwicklung Mein Herz schlägt für: Meine Familie, Yoga, mit meinem Baby durchs Badezimmer tanzen
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