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Barrieren am Beispiel Internet

28. Mai 2008, von Susanne

Im Rahmen meiner Diplomarbeit habe ich mit einigen blinden und sehbehinderten Studierenden gesprochen. Hier einige Statements dazu wie fortschreitende Technik und Innovationen im Internet sich auf Barrieren im Internet auswirken aus Sicht von Betroffenen.

Technik kann die Partizipationsmöglichkeiten für blinde und sehbehinderte Menschen erhöhen. Trotzdem muss erwähnt werden, dass durch eine Behinderung immer eine Beeinträchtigung erfahren wird. Eine Person beschrieb:

„[…] Klar ist natürlich, dass man die Bilder und ähnliches , was ja auch sehr stark vertreten ist im Internet, natürlich nicht sehen kann.[…] Das fällt natürlich weg, aber das ist glaub ich jetzt kein, vielleicht irr ich mich jetzt aber, das ist kein Problem vom Internet an sich, das ist ja eher ohnehin naturgemäß.“

Grundsätzlich muss zwischen zwei Dimensionen in Bezug auf „Barrieren und Technik“ unterschieden werden.

Die erste Dimension beschreibt jene Barrieren, die durch das Programmieren und Erstellen von Webseiten entstehen können. Hierbei ergeben sich oftmals Hürden wenn nicht auf barrierefreie Programmierung und die Einhaltung der Standards geachet wird. Diese erste Ebene bezieht sich auf einzelne technische Details, die man konkret benennen kann. Grafiken, Flash-Animierungen und Drop-Down Menüs lauten die Stichworte, denn sie sind nur mit den Augen zu erfassen und somit für eine blinde Person nicht anwendbar. Auch die Überladenheit einzelner Websites mit Informationen und die Unübersichtlichkeit machen blinden Personen zu schaffen. Während eine sehende Person alles auf einmal erblickt, erfordert es für eine blinde Person einfach mehr Zeit, nur mit Tast- und Hörsinn die Fülle an Informationen in eine geordnete Struktur zu bringen.

„Manche Webseiten sind, die Uni-Seite zum Beispiel selber, sind so kompliziert, mir muss jemand helfen, weil wenn ich etwas suche […] das dauert für mich 10 mal so lang, das ist mir echt zu anstrengend. Da frag ich […]“

„Das Beste […], dass man alles auf der Seite übersichtlich hat, dass man nicht zuerst 100e Sachen, durchklicken muss, ja dass man halt alles ein bisschen übersichtlich schafft.“

„Ja, irgendein Amt, Finanzamt irgendwas, wo es ne extra Seite gibt, ein Link oder irgendwas barrierefrei und das ist so kompliziert dass man es gar nicht probiert. […]. Ich habs ausgedruckt, damits für mich dann wer machen kann. Weil es war so kompliziert.“

Die zweite Dimension stellen Barrieren von Seiten des Nutzers dar. Es geht um die Frage, ob dieser Zugang zur benötigten Software hat, die zur Ausgabe von Informationen im Internet notwendig ist und ob er das entsprechende Wissen besitzt, die Software anzuwenden? Die Anwendung von Software setzt jedoch wiederum entsprechende Schulung oder Bildung des Betroffenen voraus, um die Angebote auch nutzen zu können.

„[…] Man muss einmal unterscheiden zwischen Barrierefreiheit von Seiten des Anbieters sozusagen und dann gibt’s noch die andere Barrierefreiheit, das ist die des Nutzers. […]Wenn die Gemeinde Wien eine barrierefreie Website hat, dann nutzt mir die nur relativ wenig, wenn ich nicht, das entsprechende Programm habe, die zu lesen […].“

„Man muss es Blinde austesten lassen. Weil es hat nicht jeder dieses tolle Programm das ich hab. Und es kann auch sein, dass ich es nicht mehr hab, ich mein wer weiß, aber mit einem normalen Betriebssystem, mit irgendeiner Braillezeile muss es so sein, dass man ins Internet kann, dass man sich einfach normal orientieren kann.“

Zusammenfassend lässt sich feststellen: Immer wieder wird betont, dass es als wichtig angesehen wird, technische Standards für die Erstellung von Internetseiten auch tatsächlich einzuhalten. Es genügt nicht, die angebotene Website als „barrierefrei“ zu bezeichnen. Wie man es nennt ist im Endeffekt egal, denn wichtig für den Betroffenen ist lediglich, dass die Websites auch tatsächlich für die Nutzer ohne Barrieren zugänglich und nutzbar sind.

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Susanne

Meine Rolle bei Liechtenecker: Ideen-Generator, ist auf diversen Konferenz-Bühnen anzutreffen, bereichert unser Lab mit psychologischem Know-how Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: psychologische Forscherin im Bereich Bildung und Kinderentwicklung Mein Herz schlägt für: Meine Familie, Yoga, mit meinem Baby durchs Badezimmer tanzen
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