UX Audit

Wir trainieren dein Team? Buch unsere Workshops, Trainings und Coachings.

Zeigt her!
Close

Content First statt Mobile First

15. Mai 2013, von stephan
Stimmungsbild

Eine der größten Trends der letzten Jahre ist der konzeptionelle Bezug auf mobile Devices bei Webprojekten. Dabei geht es um Aspekte des reduzierten Designs, aber auch um die Ausrichtung der User Experience auf kleineren Bildschirmen und/oder Touchscreens. Oft taucht dabei der hochgepriesene  Titel „Mobile First“ auf, der aber aus meiner Sicht bisher noch wenig Einzug  in der Praxis gefunden hat.  Nach dem Motto weniger ist mehr, wird  beim Screendesign reduziert und ausgespart. Doch hier lauert eine kleine Gefahr: Das reine Herunterschrauben von Features lässt den wichtigsten Kandidaten eines Webprojektes in den Hintergrund rücken: Den Content.
Deswegen behaupte ich lieber Content First, statt mobile First.
content_first_kreis

Mobile First?

Mobile First bedeutet beim Konzept einer Webseite die kleineren Auflösungen (Smartphone) mit Priorität 1 in den Vordergrund zu stellen. Im Hinblick auf responsive Webdesign ist dies ein durchaus professioneller Ansatz. „Was brauchen wir wirklich und worauf könnten wir verzichten, was ist 2.rangig und kann auf dem Desktop jedoch ausgespielt werden“. Es sind andere Grundüberlegungen notwendig und man reduziert gerne aufs Wesentliche. Hört sich gut an, oder? Wenn man aber genauer hinsieht, gibt es dabei ein paar wichtige Fragestellungen.

  • Ist weniger wirklich mehr?  Es gibt unterschiedliche Zielgruppen. Ein wiederkehrender Besucher benötigt etwas andere Features wie der Neubesucher. Warum sollte ich mich mobil nicht auf dem Newsletter anmelden können oder ein Kontakformular abschicken?
  • Wurde die Entscheidung dieses oder jenes Element auszusparen auch wirklich im Testverfahren berücksichtigt, vielleicht ist das Newsletterformular im Kontext zum Inhalt wichtig (Call2Action)?
  • Meist wird bei diesem Konzept ein Smartphone in den Vordergrund gerückt, es gibt aber vielzählige Auflösungen dazwischen, wie sieht es mit Tablets oder horizontalen Smartphones-Displays aus?
  • Der mobile User ist auch gleichzeitig Desktop User. Es kommt oft vor, dass bei Wechsel auf das kleine Device, Elemente vermisst werden.

Content First

Ein viel bedeutsamer Trend für ein Webprojekt ist der Marketingaspekt einer Content Strategie, wo es darum geht den Content zielgruppengerecht aufzubereiten. Content ist King ist bei weitem nichts neues, aber eine Content Strategie ändert viel eher die gesamte Ausrichtung eines Webkonzeptes und Screendesigns, als Mobile First. Wenn es darum geht die richtigen Inhalte dem User auszuliefern wird der übergeordnete Blick auf mobile Devices nicht mehr so wichtig, sondern ist eher ein weiterer Bestandteil von responsive Webdesign.
Der Marketingtrend Mobile First ist imho überbewertet denn meiner Meinung nach gibt es kein mobiles Web. In weiterer Folge gibt es auch kein mobiles Webdesign. Das Web besteht aus Content, egal mit welcher Bildschirmauflösung der User daherkommt. Deswegen sollten wir die Konzepter und Designer Hand in Hand mit einer Content Strategie gehen lassen und mehr mit den Redakteuren zusammenarbeiten und nicht nur mit den Technikern. Jawohl, Content First, der Rest ist dann die Umsetzung 🙂

Du willst mit jemanden über das Thema plaudern?

Einen kostenlosen Termin mit CEO Susanne vereinbaren!

Stephan

Meine Rolle bei Liechtenecker: langgedienter Frontend-Veteran Wenn es weder IT noch Digitalisierung gäbe, wäre mein Beruf: Förster ohne Kontakt zu Menschen! Mein Herz schlägt für: die Arterien.
6 Kommentare.
Kommentar verfassen
Name
Mail
Web
Captcha
Erfolgreich!
Fehler!
6. Dezember 2014 um 21:55

Mobile First wurde hier, denke ich, ein wenig falsch verstanden. Es geht nicht darum an Inhalten zu sparen. Am besten mal „Mobile First“ von Luke Wroblewski bei A Book Apart lesen, lohnt sich sehr. http://www.abookapart.com/products/mobile-first Liebe Grüsse Frank

Jetzt antworten
Antwort verfassen
Name
Mail
Web
Captcha
Erfolgreich!
Fehler!
8. Mai 2014 um 11:39

Mobile first soll ja nicht heißen, an den Inhalten zu sparen, das wäre sicherlich der falsche Ansatz. Auf jeden Fall stelle ich fest, dass immer mehr Menschen mobile, portable Geräte benutzen, um sich Webseiten anzuschauen – selbst zu Hause, nicht unbedingt immer nur unterwegs. Riesige Desktop-Bildschirme werden, so scheint es mir, inzwischen fast nur noch von Designern und natürlich in Unternehmen benutzt.
Also, was tun? Natürlich muss an erste Stelle der Inhalt gesetzt werden. Aber dieser muss eben auf allen nur erdenklichen Geräten so dargestellt werden, dass alle Benutzer schnell, einfach und übersichtlich an die Informationen gelangen, die sie suchen.
Content first gegen mobile first kann also eigentlich gar nicht die Ausgangslage der Überlegungen eines Webdesigners sein. Sondern die Frage: Wie präsentiere ich Inhalte benutzerfreundlich und barrierefrei? Und da muss man eben sowohl Inhalte als auch gestalterische oder technische Aspekte in Betracht ziehen.

Jetzt antworten
Antwort verfassen
Name
Mail
Web
Captcha
Erfolgreich!
Fehler!
22. November 2013 um 14:49

Interessanter Artikel, ich persönlich würde gar nicht so eine scharfe Trennlinie zwischen Mobile First und Content First ziehen. Mobile First heißt ja nur, dass eine Seite zunächst für Mobile Endgeräte entwickelt wird, für mich zählt es da mit hinein, auch den Inhalt nach Relevanz zu kategorisieren und für kleinere Ansichten zu optimieren.
liebe Grüße
Anja

Jetzt antworten
Antwort verfassen
Name
Mail
Web
Captcha
Erfolgreich!
Fehler!
23. Mai 2013 um 09:39

Ich zähle mich zu den Hobbybloggern. Es ist generell schwierig alles im Griff zu haben.
Das einzige was jemand in meiner „Kategorie“ im Griff haben kann sind Inhalte. Mobile Design ist dann eine Sache des Themes / Templates das man sich aussucht oder kauft.
Ich habe mehrere Blogs und Seiten. Mit einem Blog bin ich ab und an in Facebook unterwegs. Da zeigt die Statistik viele mobile Zugriffe.
Die anderen Seiten und Blogs haben recht wenig mobile Zugriffe.
Eine weitere Seite von mir enthält gute Tipps für Angler und Informationen aus meiner Gegend, teilweise einmalige Informationen. Diejenigen die diese Inhalte benötigen kommen schon an diese Infos.
Ich konzentriere mich eher auf Inhalte.

Jetzt antworten
Antwort verfassen
Name
Mail
Web
Captcha
Erfolgreich!
Fehler!
22. Mai 2013 um 16:01

Bin völlig einverstanden. Ich finde es total übertrieben, wie alle auf dem Zug „Mobile-First“ springen und vergessen, dass es bei Web-Seiten egal auf Desktop oder Mobile erst mal um Inhalte geht. Wenn der Inhalt stimmt, kann man natürlich schauen, wie man es schafft genug Inhalt den Mobile-User zu geben, ohne dass es eine riesige Herausforderung wird mit den kleineren Bildschirme die Seite zu bedienen.

Jetzt antworten
Antwort verfassen
Name
Mail
Web
Captcha
Erfolgreich!
Fehler!
15. Mai 2013 um 10:54

Ich bin da ganz bei dir, Jürgen.
Content ist das wichtigste und es sollte auch mehr auf die Funktionalität der Seiten auf TouchDisplays geachtet werden.
Somit „Content und Touch First“ 😀

Jetzt antworten
Antwort verfassen
Name
Mail
Web
Captcha
Erfolgreich!
Fehler!
Technologie – Blogbeitrag

Generative AI: Eine Web-App in 50 Bahn-Kilometern

18. April 2024, von stephan

Es ist früher Donnerstagabend am Wiener Franz-Josefs-Bahnhof. Schwärme an Pendlern strömen in die Züge. Die Menschen wirken erschöpft und müde. Viele nutzen die Zeit im Zug um ein Buch zu lesen oder einfach nur aus dem Fenster zu schauen. Die Zugfahrt nach dem Büro ist für mich meistens die Zeit, offene Tasks abzuschließen, Tickets zu verschieben und zu kommentieren oder E-Mails zu beantworten. Doch heute soll das anders sein.

Jetzt lesen
Liechtenecker Leseliste #62 mit Susanne Liechtenecker
Inspiration – Podcasts

Folge #62 mit Susanne Liechtenecker

27. November 2020

In Folge 62 besinnt sich Susanne auf die Anfänge dieses Podcasts und begrüßt keinen Gast, sondern erzählt über das Buch "Jäger, Hirten, Kritiker" von Richard David Precht und warum es sie inspiriert hat.

Jetzt anhören
Close